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Spielzeugsicherheit

Jedes Spielzeug in der EU muss einen Pass besitzen

(Foto: iStock)

In Zukunft wird jedes Spielzeug einen Reisepass haben – allerdings einen digitalen. Alle Spielsachen, die in der Europäischen Union den Weg in die Kinderzimmer finden, müssen sich künftig einem strengen Sicherheitscheck unterziehen.

Die Spielzeuge erhalten ein digitales Dokument, das ausführlich über die Zusammensetzung des Spielzeugs Auskunft gibt. Diese innovative Maßnahme hat ein primäres Ziel: Unsere Kinder vor möglichen Gefahren zu schützen, die durch unsichere Inhaltsstoffe oder Kleinteile entstehen könnten.

Dazu gehört in Zukunft auch eine rigorose Liste an in Spielwaren verbotenen Chemikalien. Endokrine Disruptoren, Stoffe die das Hormonsystem beeinflussen könnten, sind dabei ab sofort Tabu – sowohl im Spielzeug selbst als auch in dessen digitalem Pass.

Die Europäische Union hat in den vergangenen rund zehn Jahren enorm aufgerüstet und bereits beeindruckende 2000 chemische Verbindungen verbannt – mehr als jeder andere Staat oder Gemeinschaft. Diese Liste wird nun konsequent erweitert und regelmäßig aktualisiert.

Die Europäische Kommission schlägt das nächste Kapitel in Sachen Spielzeugsicherheit auf. Die ohnehin schon strengen Regeln für Spielwaren, die auf den EU-Markt kommen – auch online – sollen weiter verschärft werden. Dies betrifft Spielzeuge unabhängig davon, ob sie inner- oder außerhalb der EU produziert wurden.

Jedes Spielzeug muss künftig einen digitalen Produkt-Pass besitzen, der Nachweise zur Einhaltung der neuen Verordnung enthält. Dies gilt sowohl für Importeure an den EU-Grenzen als auch für Online-Händler. Das neue Informationssystem wird dann alle Produkt-Pässe an den Grenzen prüfen und Sendungen identifizieren, die eine gründliche Zollkontrolle erfordern.

Die Durchführung der Kontrollen bleibt weiterhin in den Händen der Inspektoren der jeweiligen Mitgliedstaaten. Bei unsicheren Spielzeugen, die Risiken bergen, die nicht eindeutig durch die neue Verordnung gedeckt sind, kann die Kommission einen Rückruf fordern.

Die EU hat bereits in der Vergangenheit streng darauf geachtet, dass die Zusammensetzung, Verpackung und das Spielzeug selbst sicher sind und galt als einer der sichersten Märkte weltweit. Nun sollen die Regeln noch präziser werden.

So wird genau festgelegt, wie groß die Teile eines Spielzeugs sein dürfen, um zu verhindern, dass Kinder sie versehentlich verschlucken und Atemwege blockieren. Auch die Verpackung selbst muss sicher sein und darf keine Gefahr darstellen.