In einer spektakulären Operation hat die Kärntner Polizei einen ausgeklügelten Drogenring zerschlagen. Eine neunköpfige Bande, die sogar einen geheimen Bunker zur Cannabis-Aufzucht betrieben hatte, wurde dingfest gemacht.
Bereits seit September 2023 waren Kriminalbeamte des Stadtpolizeikommandos Villach und des Landeskriminalamts Kärnten auf der Spur einer Gruppierung, die im Verdacht stand, mit Suchtmitteln zu handeln.
Am 8. März 2024 schlugen die Ermittler schließlich zu: Im Stadtgebiet von Villach wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt sieben Hausdurchsuchungen durchgeführt. Neun Personen – sechs Männer und drei Frauen im Alter von 29 bis 53 Jahren mit österreichischer, bosnischer, slowenischer und griechischer Staatsbürgerschaft – wurden dabei festgenommen.
Bei den Durchsuchungen stießen die Beamten auf eine Vielzahl an Suchtmitteln und Waffen:
– 1,5 kg Cannabiskraut
– 1,5 kg Cannabis
– ca. 10 g Heroin
– 5 g Kokain
– Geringe Mengen Magic-Mushrooms
– Bargeld in der Höhe von mehreren tausenden Euro
– Verpackungsmaterial und Suchtgift-Waagen
– Mehrere Waffen, darunter eine AK-47 Kalaschnikow, eine Faustfeuerwaffe Kat. „B“ ohne Seriennummer und eine verbotene gekürzte Schrotflinte
– Munition, Schrotpatronen und Handgranatenzünder
Das geheime Versteck
Doch das war noch nicht alles: Bei einem der Beschuldigten, einem 39-jährigen Österreicher, entdeckten die Beamten einen geheimen Bunker im Keller. Dieser war bereits im Jahr 2011 professionell errichtet worden. Der Zugang zu diesem „Geheimraum“ konnte zunächst trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Erst als im Garten des Einfamilienhauses ein Abluftrohr entdeckt wurde, stießen die Ermittler auf eine „Geheimtür“ im Keller, die nur mit Hilfe eines Magneten geöffnet werden konnte.
Hinter dieser Tür verbarg sich ein rund 25 m² großer Raum, der mit einer hochprofessionellen Aufzuchtanlage für Cannabispflanzen ausgestattet war. Zudem diente der Raum als Lagerplatz für Waffen, Munition und Handgranatenzünder. Zur Zeit der Durchsuchung befanden sich 39 Cannabispflanzen in einem etwa 3×3 Meter großen Indoor-Zelt. Außerdem konnten die Beamten 80 mit Cannabis gefüllte Marmeladegläser sicherstellen.
auf freiem Fuß angezeigt
Nach den Vernehmungen wurden vier der Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt in die Justizanstalt eingeliefert. Die restlichen Beschuldigten wurden auf freiem Fuß angezeigt. Einige der Beteiligten gaben bei den Vernehmungen zu, Teil des Drogenrings gewesen zu sein. Die weiteren Ermittlungen werden vom Kriminaldienst des Stadtpolizeikommandos Villach durchgeführt. Nach deren Abschluss werden alle Beschuldigten bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
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