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GESTÄNDNIS DER MITARBEITERIN

Kellnerin verzweifelt: „Die Regierung schaut nicht auf uns. Wir brauchen endlich Unterstützung!“

INTERVIEW_GASTRO
Symboldbild (FOTO: iStock)

Für die Gastronomie hat der Lockdown noch kein Ende gefunden. Eine Kellnerin macht sich große Sorgen, zumal niemand weiß, wie lange die Lokale geschlossen bleiben müssen. Das hat große Folgen für die alleinerziehende, zweifache Mutter.

Angesichts der erneuten Verlängerung des Lockdowns bis voraussichtlich Anfang März macht sich immer mehr Verzweiflung und Unmut in der Gastronomie breit. Die Stimmung bei der Kellnerin ist ohnehin schon seit einigen Monaten am Boden. Wochenlang sind die Lokale und Restaurants leer. Speisen und Getränke dürfen nur noch zum Mitnehmen verkauft werden.

Warten auf Hilfe:
Eine Beschäftigte in der Gastronomie hat sich an die KOSMO-Redaktion gemeldet. Sie klagt hoffnungslos, die Unsicherheit und Empörung ist groß. Noch ist das Aufsperren von Gastronomie offen. Was bedeutet das für Beschäftigte, die in der Gastronomie arbeiten und von ihr leben? Die Kellnerin erzählt uns, wie sie mit der Zwangsschließung ihres Arbeitsplatzes umgeht.

Wie soll man über die Runden kommen? Die 48-Jährige, die sich auf Kurzarbeit befindet, offenbart uns, dass sie sich von der Regierung im Stich gelassen fühlt. „Ich bekomme 1030 Euro netto, davor habe ich 1170 Euro bekommen. Es ist nicht viel weniger als vorher, aber wenn man betrachtet, dass wir in der Gastro auch von unserem Trinkgeld leben, ist es schon ein großer Verlust. Mit Februar ist es nun ein halbes Jahr, das wir nicht arbeiten dürfen! Man kann ruhig mit 600 Euro pro Monat rechnen.“

Sie hat beim ersten Lockdown den Corona Familienhärteausgleich bekommen, welcher 330 Euro betrug. Mit dem muss sie sich bis heute zufriedengeben. Für eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern ist das nicht besonders viel Geld. Die Kellnerin hat ein Erspartes, wo sie zurückgreifen kann. Sie macht sich Sorgen, dass auch dieses bald erschöpft sein wird und sie nicht mehr über die Runden kommen kann.

100 Euro „Trinkgeld“ im November:
Die Kellnerin ist mit der Coronahilfe unzufrieden, da es einfach zu wenig für sie und ihre Kinder ist. „Ich verstehe nicht, warum wir nur 100 Euro ‚Trinkgeld‘ für sechs Monate bekommen haben? Das ist einfach zu wenig, wir sollten es jeden Monat bekommen.“, sagt die verzweifelte Frau. „Ich erwarte von der Regierung eine Unterstützung, und zwar nicht nur für die Betriebe, sondern auch für die Menschen, die gezwungen sind zu Hause zu bleiben.“, setzte sie fort.

„Ich bin zwar zu Hause und bekomme auch Geld dafür, aber es ist einfach eine große psychische Belastung. Seit 30 Jahren übe ich diesen Beruf aus und jetzt muss ich mich mit weniger Einkommen um meine Kinder kümmern. Ich warte einfach, dass alles wieder so wird wie es vor der Pandemie war.“, betonte die Kellnerin.