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STUDIE

Kluft: Religion und Nationalismus trennen Ost-und Westeuropäer

Studie Ost-und Westeuropa
In osteuropäischen Ländern spielt Religion eine wichtigere Rolle als im Westen. (FOTO: iStockphoto)

Eine Studie belegt, dass Ost- und Westeuropäer unterschiedliche Haltungen zu zentralen gesellschaftlichen Themen einnehmen. Das hat das US-Forschungsinstitut Pew Research Center bei Umfragen unter fast 56.000 Erwachsenen in 34 Ländern untersucht.

Die Einstellungen zu zentralen gesellschaftlichen Fragen spalten Ost-und Westeuropäer. Unter fast 56.000 Befragten aus 34 Ländern erforschte das US-Forschungsinstitut Pew Research Center diese Unterschiede. Denn Themen wie Religion, Minderheiten sowie sozialen Themen wie gleichgeschlechtliche Ehe und legale Abtreibung würde der europäische Kontinent weit auseinander gehen, schreibt ORF.

In Osteuropa haben es Muslime schwer
In den meisten osteuropäischen Ländern würde dort weniger als die Hälfte einen Muslim gerne in der Familie haben. In Tschechien wären es gerade einmal 12 Prozent, in den Niederlanden zeigte man sich mit 88 Prozent am offensten. Den jüdischen Familien gegenüber zeigten sich die Befragten wesentlich aufgeschlossener. Dennoch heißen lediglich 35 Prozent der Griechen Juden in ihrer Familie willkommen. Sie haben den Niedrigesten Wert unter den EU-Staaten, den höchsten Wert wiesen die Niederländer mit 96 Prozent auf. Österreich liegt mit 54 Prozent (Muslime) und 65 Prozent (Juden) im Mittelfeld.

Bosnier fühlen sich überlegen
In Norwegen empfinden 58 Prozent der Befragten die eigene Kultur als überlegen. Das gleiche zeigt sich je weiter man Richtung Osten schaut. 89 Prozent der Griechen sehen die eigene Kultur ebenso als überlegen, 85 der Georgier, 84 Prozent der Armenier, Russen und Bulgaren zu 69 Prozent, 68 Prozent der Bosnier. 47 Prozent der Befragten in Österreich betrachten die eigene Kultur als überlegen.

Religion in Osteuropa bedeutender
Im Osten glauben die Menschen mehr an Gott als im Westen. In Georgien sind es sogar 99 Prozent der Menschen, die sich als gläubig bezeichnen. In der EU zählen Rumänen mit 95 Prozent zu den gläubigsten, dicht dahinter sind die Griechen mit 92 Prozent. Die hinteren Plätze belegen die Tschechen mit 29 Prozent. In Westeuropa glauben weniger als zwei Drittel an Gott. In den meisten Ländern sowohl in West- wie in Osteuropa sind die Menschen für eine Trennung von Kirche und Staat.

Wo kommst du her?
In den meisten Ländern, sowohl in Ost- wie auch in Westeuropa, zählen für die Mehrheit die Geburt eines Menschen im eigenen Land oder die Herkunft seiner Familie als zentral für die Zugehörigkeit zur nationalen Identität. Im Osten hat dies aber einen höheren Stellenwert als im Westen. In Österreich hält das knapp die Hälfte der Menschen für wichtig.

Unterschiede bei gleichgeschlechtlicher Ehe
Der Zustimmung für Ehen zwischen homosexuellen Paaren stimmten westeuropäische Länder überwiegend zu. In diesen Ländern ist dies auch gesetzlich geregelt. Ein gegenteiliges Bild zeigt sich in Osteuropa. In Russland sind etwa neun von zehn Russen gegen gleichgeschlechtliche Ehen. In Österreich sind 72 Prozent der Befragten dafür.