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BERATERINNEN

Kopftuchverbot beim AMS Wien?

AMS Wien Kopftuchverbot Profil
(FOTO: zVg., islam.de)

„Verschleierte Beraterinnen unerwünscht – Kundinnen mit Kopftuch werden auf Nachteile auf dem Jobmarkt hingewiesen“, so das Nachrichtenmagazin „profil“ in einem kürzlich erschienen Artikel.

Wie zu lesen ist, hätte das AMS Wien bisher bewusst keine Frauen mit Kopftuch als Beraterinnen eingestellt. Insgesamt 1.800 Personen sind beim AMS Wien in beratender Funktion tätig. Keine der Mitarbeiterinnen trage jedoch ein Kopftuch.

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Zitiert wird auch der stellvertretende AMS Wien-Chef, Winfried Göschl: „Wir sind generell dagegen, dass im direkten Kundenkontakt Religion oder Weltanschauung offen zur Schau gestellt werden. Wir wollen Rollenbilder gerade im Zusammenhang mit der Arbeitssuche nicht tradieren.“

Kopftuch verringert Chancen
Zudem fügte Göschl hinzu, dass das Kopftuch arbeitsmarkttechnisch nicht nur beim AMS Wien problematisch sei: „Unsere Erfahrung zeigt klar: Das Kopftuch verringert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich. Das sagen wir Frauen, die wir beraten, auch. So ehrlich müssen wir schon sein.“

AMS-Sprecher dementiert
Gegenüber dem ORF bestätigte der AMS-Wien-Sprecher Sebastian Paulick Göschls Zitate, die im „profil“-Artikel zu lesen sind. Zudem gab er zu, dass Mitarbeiterinnen daraufhin gewiesen würden, dass ein Kopftuch „im Kundenkontakt oft schwierig“ sein könnte. Allerdings sei der Angestellten überlassen, ob sie eines trage oder nicht.

„Das AMS Wien hat in jüngerer Zeit zumindest drei Frauen aufgenommen, die ein Kopftuch tragen“, so die AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. Sie gab jedoch zu, dass diese Mitarbeiterinnen derzeit nicht in Bereichen mit direktem Kundenkontakt arbeiten. Dies sei jedoch nicht aufgrund von Anweisungen oder Verbote: „Dazu haben sich diese Kolleginnen aus völlig freien Stücken entschieden“, so Draxl weiter.