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NEUER KONFLIKT

Kosovarische Regierung verbietet Dinar – Jetzt greift Serbien ein

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(FOTO: iStock)

Die Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo sind seit jeher angespannt. Gerade als der langjährige Streit um Autokennzeichen beigelegt wurde, bahnt sich die nächste Herausforderung an: Ab Donnerstag wird im Kosovo nur noch der Euro als offizielle Währung akzeptiert; der serbische Dinar wird verboten. Eine Entscheidung, die das Kosovo bereits 2002 getroffen hat, obwohl es weder Mitglied der Eurozone noch der Europäischen Union ist. Nun will die serbische Regierung eingreifen.

Etwa 120.000 Kosovo-Serben sind vom Verbot des serbischen Dinars betroffen. Sie haben auch nach dem Ende des Kosovo-Kriegs 1999 am serbischen Dinar festgehalten, da sie häufig für serbische Institutionen arbeiten und ihre Gehälter, Pensionen und andere finanzielle Transaktionen vom Dinar abhängen.

Besorgnis wegen Neuregelung

Die westlichen Regierungen und Botschafter äußern sich besorgt über die Neuregelung. „Wir sind besorgt über die Auswirkungen der Verordnung, insbesondere auf Schulen und Krankenhäuser, für die es derzeit keine gangbaren Alternativen zu geben scheint“, warnen die Botschafter der sogenannten Quint-Staaten Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und die USA.

Sie betonen auch, dass die Verordnung direkte Auswirkungen auf das tägliche Leben der Kosovo-Serben haben wird, die Zahlungen und Finanzhilfen von Serbien erhalten. Daher fordern sie „die Aussetzung der Durchsetzung der Verordnung, um eine ausreichend lange Übergangszeit zu ermöglichen“.

Die Regierung in Pristina bleibt jedoch standhaft. „Die offizielle Währung ist nur der Euro“, betont der Gouverneur der Zentralbank, Ahmet Ismaili. Die kosovarischen Behörden sehen die Verordnung als Mittel zur Bekämpfung von Korruption, Geldwäsche und der Verwendung gefälschter Währungen. Vize-Ministerpräsident Besnik Bislimi hebt hervor, dass so der Fluss von unreguliertem Bargeld aus Serbien gestoppt werde.

Albin Kurti beschuldigt

Der Präsident des Büros der Regierung Serbiens für das Kosovo, Petar Petkovic, erklärte gegenüber RTS, dass die Entscheidung von Pristina, den Gebrauch des serbischen Dinars abzuschaffen, diskutiert wurde. Er betonte, dass die Gespräche des serbischen Präsidenten mit den Botschaftern der Quinta „noch nie schwieriger waren“ und beschuldigte den kosovarischen Premierminister Albin Kurti dafür.

„Die Serben im Kosovo haben das Recht zu leben, den Zahlungsverkehr zu nutzen und unsere Institutionen zu betreiben. Davon werden wir niemals abweichen“, erklärte Petkovic. Er kündigte an, dass der Präsident Serbiens die Gespräche über die Entscheidung von Pristina bezüglich des Zahlungsverkehrs fortsetzen werde und in den kommenden Tagen dazu an die Öffentlichkeit treten wird.