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EXPLOSION

Kosovos Premier wirft Serbien Angriff auf Infrastruktur vor (FOTOS)

FOTO: EPA-EFE/GEORGI LICOVSKI/X
FOTO: EPA-EFE/GEORGI LICOVSKI/X

Am Freitagabend ereignete sich in der Nähe der Stadt Zubin Potok im Norden des Kosovo eine Explosion, die einen wichtigen Versorgungskanal beschädigte.

Dieser Kanal ist zentral für die Wasserkühlung zweier bedeutender Kohlekraftwerke des Landes. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, doch die Ursachen und das volle Ausmaß der Schäden sind bislang unklar.

Beschuldigungen

Kosovos Premierminister Albin Kurti machte Banden aus dem Nachbarland Serbien für den Vorfall verantwortlich. „Dies ist ein krimineller und terroristischer Angriff mit dem Ziel, unsere kritische Infrastruktur zu zerstören“, erklärte Kurti in einer Fernsehansprache. Er warnte, dass ab Sonntag Teile des Landes ohne Strom sein könnten, wenn die Schäden nicht rechtzeitig repariert werden.

US-Botschaft verurteilt Angriff

Der beschädigte Kanal, der den Norden Kosovos mit der Hauptstadt Pristina verbindet, ist auch für die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt von Bedeutung. Die US-Botschaft in Pristina verurteilte den Angriff eindeutig in einer Facebook-Mitteilung: „Wir beobachten die Situation genau und werden eine eingehende Untersuchung unterstützen.“

Zunehmende Gewalt im Nordkosovo

Der Norden Kosovos war bereits in dieser Woche Schauplatz von Handgranatenangriffen. Bei den Angriffen am 26. und 28. November wurden eine Polizeistation und ein Verwaltungsgebäude in Zvečan zum Ziel. Kurti äußerte den Verdacht, dass „von Belgrad gesteuerte kriminelle Banden“ hinter diesen Vorfällen stehen könnten.

Der langanhaltende Konflikt zwischen dem Kosovo und Serbien brodelt weiter. Seit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo im Jahr 2008, die von Serbien und Teilen der serbischen Minderheit im Kosovo nicht anerkannt wird, kommt es immer wieder zu Spannungen und gewaltsamen Auseinandersetzungen.