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KONKURSGERÜCHTE

Krise bei Kika/Leiner: Angestellte bangen um ihre Arbeitsplätze

Kika-Leiner-Konkurs-Arbeitsplätze
(FOTO: kika/leiner)

Seit gestern beliefern Möbelhersteller Kika und Leiner auf eigene Gefahr, da mögliche Forderungsausfälle nicht mehr ausgesichert werden.

Kreditversicherer haben dem Möbelkonzern Steinhoff, aufgrund des riesigen Bilanzskandals Anfang des Jahres, die Kreditlinien um ein Viertel gekürzt. Seither kämpft das Unternehmen gegen den drohenden Konkurs.

Am Wochenende wurden die Kreditlinien schlussendlich gänzlich gestrichen. Gerhard Weinhofer von der österreichischen Creditreform warnte bereits Anfang 2018 die Lieferanten und fühlt sich seit den kompletten Streichungen in seinen Prognosen bestätigt. Laut ihm gehe es nicht nur rein um den Steinhoff-Konzern, sondern auch um die österreichische Möbelbetriebe Kika/Leiner, ihre mehr als 5.000 Mitarbeiter und alle Zulieferer.

Weinhofer geht davon aus, dass viele der Lieferanten anstatt mehrmonatigem Zahlungsziel nun auf Vorkasse umsteigen werden, da sie Angst haben, schlussendlich auf ihren Forderungen sitzenzubleiben. Der Experte erklärte im Gespräch mit der „Presse“, dass es fraglich sei, ob Kika/Leiner die Liquidität für Sofortzahlungen aufbringen könne.

Kika/Leiner schlägt Sparkurs ein
Geldmittel in der Höhe eines mehrstelligen Millionenbetrags, die Schließung von vier nicht rentablen Filialen, sowie Sparkurse an den restlichen Standorten sollen das Boot vor dem Sinken retten.

„Ich bin guter Hoffnung, dass wir für Österreich eine tragfähige Lösung finden werden. In den letzten Monaten ist es uns trotz der Probleme, die nicht hausgemacht sind, gelungen, einerseits das Vertrauen der Kunden zu halten und auch zurück zu gewinnen und auch die Umstrukturierung in Österreich intensiv voran zu treiben“, so Kika/Leiner-Sprecherin Sonja Felber gegenüber der „Presse“. Der Chef der österreichischen Möbelkette Gunnar George kündigte zudem direkte Gespräche mit den Lieferanten an.

Um es zu einer „österreichischen Lösung“, wie das Unternehmen es selbst nennt, kommen wird, bleibt offen. Laut Weinhofer wird es ein schwieriger Kampf, Kreditlinien für Kika/Leiner bei Kreditversicherern herauszuboxen, wenn jene des Mutterunternehmens komplett gestrichen wurde. „Bis spätestens Ende Juni, also bis zur Auszahlung der Urlaubsgelder, muss eine Lösung stehen“, so Weinhofer abschließend.