Angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen sieht sich die Bio-Vollwert-Bäckerei Gradwohl gezwungen, einen großen Teil ihrer Filialen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland zu schließen – eine Entscheidung, die für den Fortbestand des Familienunternehmens in dritter Generation von entscheidender Bedeutung ist.

Die Bäckerei, bekannt für ihre hochwertigen Bio-Produkte, wird bis März 13 von insgesamt 17 Standorten schließen. Die erste Schließung betrifft die Filiale am Wiener Fleischmarkt, die Ende Jänner ihre Türen schließt, wie Gesellschafterin Julia Bader-Gradwohl im Gespräch mit „Heute“ bestätigte. Diese Umstrukturierung ist eine Reaktion auf erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten, verursacht durch pandemiebedingte Umsatzeinbußen, steigende Konkurrenz durch Supermärkte sowie gestiegene Energie- und Zinspreise.
„Um das Fortbestehen des Unternehmens zu sichern, müssen wir uns von 13 Standorten trennen und die freiwerdenden Mittel in die Modernisierung unseres Betriebs investieren“, erklärt Geschäftsführer Oliver Gradwohl. Dies soll dazu beitragen, das Unternehmen langfristig zu stabilisieren und abzusichern.
Unterstützung der Belegschaft
Die Filialen in Weppersdorf, Oberpullendorf und Eisenstadt im Burgenland sollen weiterhin bestehen bleiben. Eine zusätzliche Niederlassung in Wien oder Niederösterreich wird ebenfalls weitergeführt, welche genau, ist jedoch noch offen. Der Online-Shop bleibt bestehen und ermöglicht es den Kund*innen, halbgebackene Ware innerhalb weniger Tage zu Hause zu erhalten.
Aktuell arbeitet das Unternehmen eng mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) zusammen, um Lösungen für die von den Schließungen betroffenen Mitarbeiter zu finden. Bislang gibt es keine Kündigungen, und es laufen Gespräche mit anderen Bäckereien, die Interesse an den Standorten und der Übernahme der Belegschaft haben könnten. „Unsere Mitarbeiter:innen sind das Herz unseres Unternehmens, und jeder Abschied fällt uns schwer“, erklärt Julia Bader-Gradwohl.
Seit 1959 steht das mittelständische Unternehmen aus dem Burgenland für handgefertigte Backwaren aus regionalen, natürlichen Rohstoffen, mit einem Fokus auf Vollkornprodukte und Bio-Dinkelmehl. Kunden reagieren bestürzt über die Schließungen, doch laut Gradwohl sind diese Schritte notwendig, um die Zukunft der Bäckerei und die verbliebenen Arbeitsplätze zu sichern.
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