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75. JAHRE ZWEITE REPUBLIK

Kurz: „Ich bedanke mich bei allen Menschen, die in Österreich leben“

(FOTO: Facebook-Screenshot/Sebastian Kurz)

Bundeskanzler Sebastian Kurz hielt heute eine Rede anlässlich des 75. Jahrestages der Gründung der Zweiten Republik. Selbstredend war die Corona-Krise eines der Hauptthemen.

Die Feierlichkeiten anlässlich des Gründungstages der Zweiten Republik fanden nur in kleinem Rahmen statt. Bundespräsident Alexander Van der Bellen legte einen Kranz vor dem Denkmal für die „Opfer des Kampfes um Österreichs Freiheit“ nieder und trug, wie alle anderen Anwesenden, einen Mund-Nasen-Schutz. Danach spielte ein Philharmoniker-Quartett.

„Dankbar für großes Erbe“
Nach dem zweiten Weltkrieg habe man unsere Republik wiederrichtet und zu diesem Jubiläum dürfen wir auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken. „Aus einem schwachen und zerrüttenden Österreich, das zwei Weltkriege durchleben musste, ist ein starkes und wohlhabendes Land geworden. Eine Demokratie, die auf Rechtsstaatlichkeit und Freiheit baut, im Herzen der Europäischen Union“, so der Bundeskanzler.

Für dieses große Erbe dürfe man besonders dankbar sei, vor allem der Nachkriegsgeneration, die dieses Land wiederaufgebaut hat. Kurz hob vor allem die großen Politiker Leopold Figl, Bruno Kreisky und Alois Mock hervor. „Auf ihren Schultern und den Schultern vieler anderer stehen wir alle, um gemeinsam die Erfolgsgeschichte Österreichs weiterzuschreiben“, fügte er hinzu.

Jubiläum in Zeiten der Krise
Auch wenn das diesjährige Jubiläum während der Corona-Krise begangen werde, und nicht allen zum Feiern zu mute sei, so zeige uns die Geschichte der Republik, dass es immer wieder in Auf und Ab gegeben habe. Trotz Finanzkrisen, Naturkatastrophen und gewaltsame Konflikte, die auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft stattgefunden haben, seien wir – als Österreich und europäische Staatengemeinschaft – aus diesen Krisen gestärkt hervorgegangen. „Und so wird es auch dieses Mal sein. Da bin ich mich sicher“, betonte der Bundeskanzler.

Und ich danke allen Menschen, die in Österreich leben dafür, dass sie die Maßnahmen mitgetragen haben. Ich weiß, das alles war und ist nicht einfach und für uns alle schmerzhaft, wenn man Freunde und Familie nicht sehen kann“

– so Sebastian Kurz in seiner Rede zum 75. Jahrestag der Republiksgründung.

Resümee über Corona-Krise
Unser Land habe bisher die Corona-Krise, Gott sei Dank, bisher gut gemeistert. „Gemeinsam konnten wir die Infektionskurve abflachen. Von fast 1.000 Neuinfizierten pro Tag im März auf weniger auf 100 am Tag in der letzten Woche“, erklärte Kurz. Dies sei ein erster und wichtiger Meilenstein.

Dieser Erfolg solle uns nicht stolz machen, jedoch dürften wir uns darüber freuen. Vor allem da uns eine Situation wie in Italien, Frankreich oder Spanien erspart blieb. Bundeskanzler Kurz bedankte sich bei allen, die dies möglich gemacht hätten. Dabei zählte er die Bundesregierung, die Parlamentsparteien, die Sozialpartner und die Bundesländer auf.

Dank an Bevölkerung
„Ich möchte heute auch allen danken, die in den vergangenen Wochen und Monaten in der kritischen Infrastruktur gearbeitet haben: in den Krankenanstalten, bei Polizei und Heer, bei der Energie- und Wasserversorgung, in der Landwirtschaft, den Apotheken, den Supermärkten und vielen anderen Bereichen“, so der österreichische Bundeskanzler weiter.

Ebenso richtete er seinen Dank an die Glaubensgemeinschaften dafür, dass auf gemeinsame Feiern zu Ostern verzichtet wurden. „Und ich danke allen Menschen, die in Österreich leben dafür, dass sie die Maßnahmen mitgetragen haben. Ich weiß, das alles war und ist nicht einfach und für uns alle schmerzhaft, wenn man Freunde und Familie nicht sehen kann“, fügte er hinzu.

Freiheit alsbald zurückgewinnen
Der Bundeskanzler betonte, dass er nicht versprechen könne, dass von heute auf morgen alles wieder so sein werde, wie es einmal war. Ebenso könne er nicht versprechen, dass die nächsten Monate einfach werden. „Eines kann ich jedoch versprechen: Genauso wie wir von Anfang an rasch und konsequent gehandelt haben, um das Virus einzudämmen, werden wir auch jetzt alles tun, um so bald wie möglich unsere Freiheit zurückzugewinnen“, so Kurz.

Die Lockerung der Maßnahmen, sowie das Hochfahren des Landes liegen, wie auch schon die bisherigen Entwicklungen der Coronavirus-Situation in Österreich, in der Eigenverantwortung aller. Bezüglich der wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise erklärte Kurz, dass bereits 14 Milliarden Euro an Hilfsmitteln geflossen seien. „Aber mit dieser Soforthilfe ist unser Weg des Wiederaufbaus noch lange nicht abgeschlossen – im Gegenteil: Er hat erst begonnen. Wir werden in diesem und in den kommenden Jahren alles daran setzen, um gemeinsam mit den mutigen Unternehmern und den fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Österreichs Wirtschaftsstandort zu seiner alten Stärke zurückzuführen“, erklärte Kurz.

„Mut und Zuversicht vorauszublicken, auf all das, was wir gemeinsam noch erreichen können: Auf das Comeback für Österreich, an dem wir alle beteiligt sind“, mit diesen Worten schloss der Bundeskanzler seine Rede.