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"SCHICHTBETRIEB"

Schul-Öffnung: Bildungsminister Faßmann präsentiert Etappen-Plan

(FOTO: BKA/Andy Wenzel)

Heute trat der Bildungsminister vor die Öffentlichkeit, um die geplante Schul-Öffnung ab Mai im Detail vorzustellen.

Bildungsminister Heinz Faßmann betonte, dass es die gesamte Corona-Krise immer das größte Ziel war, die Schüler zurück in die Schule zu bringen, insofern dies die Umstände zulassen. Dennoch sei ein genauer Fahrplan hierfür in diesen Zeiten sehr schwierig, da man sich nicht auf langjährige wissenschaftliche Studien stützen könne. „Während einige Experten sich sofort für eine Öffnung aller Schultypen aussprechen, so raten andere wiederum strikt davon ab“, erklärte Faßmann.


Schulen öffnen nicht gleichzeitig
Wie bereits früher angekündigt, beginnt der Schulbetrieb zuerst für jene, die sich in einer Abschlussklasse befinden. Mit 4. Mai wird die Maturvorbereitung starten. Ebenso werden Schüler in den Abschlussjahren einer Handelsschule, Berufsschule und dergleichen dann wieder den Unterricht besuchen können. „100.000 Schüler können so ihre Abschlüsse machen, die Schule verlassen und ihren weiteren Lebensweg beschreiten“, so Faßmann.

Mit dem 15. Mai werden in der zweiten Etappe dann die Volksschulen, Mittelschulen, AHS-Unterstufe und Deutschförderklassen (alle Schultypen der 6 bis 14-Jährigen) wieder geöffnet. „Die Festigung der Grundkompetenzen ist bei den Jüngsten extrem wichtig. Auch das Distance-Learning kann bei ihnen nicht so gut eingesetzt werden“, begründet der Bildungsminister die Entscheidung.


Dritte Etappe Ende Mai
Nach weiteren 14 Tagen, am 29. Mai, soll die dritte Etappe starten. Die Grundvorrausetzung dafür sind jedoch die Infektionszahlen und deren positive Entwicklung. Während dieser Phase sollen die polytechnischen Schulen und jene der Sekundarstufe eins geöffnet werden. Also kurz gesagt alle Schüler ab 15 Jahren. „Dort war das Distance Learning erfolgreicher und die Betreuung weniger problematisch“, so Faßmann darüber, weshalb diese Schülergruppe erst in der dritten Phase wieder in die Schule darf.

„Verdünnung durch Schichtbetrieb“
Da mit der zweiten und dritten Etappe der Großteil der Schüler wieder zurückkehrt, werden die Klassen in Zukunft in etwa zwei gleich große Gruppen geteilt, die aus rund elf Schülern bestehen werden. Die Gruppen werden dann abwechselnd unterrichtet: Gruppe A am Montag, Dienstag, Mittwoch und Gruppe B am Donnerstag und Freitag – die Woche darauf dann umgekehrt. Die Stundenpläne und Raumeinteilung bleiben gleich, jedoch werde es keinen Unterricht in „virologisch heiklen Fächern“ (z.B. Turnen und Musik) geben.

Kein Sitzenbleiben und keine Schularbeiten
Schularbeiten werden laut Bildungsminister Faßmann nicht stattfinden. In nächsten Schritt werde das Ministerium genaue Vorgaben dazu geben, wie das Schuljahr zu benoten ist. Die Endnote werde sich aus den erbrachten Leistungen vor der Corona-Krise, Distance Learning sowie dem reduzierten Präsenzunterricht ab Mai zusammensetzen.

Klassenwiederholungen soll es in den Volksschulen keine geben. In anderen Schultypen ist ein Aufsteigen mit einem Nicht Genügend sofort möglich. Bei mehreren negativen Endnoten wird die Klassenkonferenz getrennt über das Aufsteigen in die nächste Schulstufe entscheiden.

Klare Hygienevorschriften
Das Bundesministerium hat ein Hygiene-Handbuch zusammengestellt, welches sehr detailliert Aufschluss darüber geben soll, wie sich die Lehrer und Schüler während des Unterrichts und der Pausen zu verhalten haben.


Dazu gehört das regelmäßige Händewaschen, sowie Abstand halten und ein Nasen-Mund-Schutz. „Wir erwarten, dass die Eltern ihre Kinder mit einem Mundschutz ausgestattet werden“, betonte Faßmann. Eine Maskenpflicht herrsche jedoch nur am Weg zu Schule und in den Pausen. Der Unterricht selbst soll ohne MNS abgehalten werden.