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CORONA-KRISE

„Situation ist dramatisch”: Lockdown könnte Samstag kommen

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Foto: Andy Wenzel (BKA)

Die Situation rund um das Corona-Virus in Österreich ist dramatisch und besorgniserregend.

Bei der heutigen Pressekonferenz des Bundeskanzlers, des Vizekanzlers und des Gesundheitsministers wurden zwar keine konkreten Maßnahmen verkündet, aber diese solen am Samstag bekannt gegeben werden. Fest steht laut Kanzler Kurz: „Österreich wird auf diese alarmierenden Zahlen reagieren müssen“.

Test für Gesundheitssystem
Über 4.400 Fälle von Neuinfektionen wurden nur am gestrigen Tag in Österreich registriert. Gesundheitsminister Rudolf Anschober erwartet, dass bereits nächste Woche die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Österreich auf 5.800 pro Tag steigen wird. Vor allem besorgniserregend: Immer mehr ältere Menschen stecken sich an und landen auf der Intensivstation.

„Ab 6.000 Neuinfektionen pro Tag kommt unser Gesundheitssystem, welches uns bisher gut durch die Krise gebracht hat, bei der Intensivmedizin ins Schwanken. Dann kann es, wie in Frankreich, passieren, dass Ärzte entscheiden müssen, wen sie zuerst behandeln“, erklärte Bundeskanzler Kurz.

Treffen mit Opposition
Sein Plan: Er wird, nach dem Treffen mit verschiedenen Experten im Medizin-Bereich, auch die Landeshauptleute sowie die Oppositionsführer treffen, um über die weiteren Maßnahmen zu reden. Am Samstag sollen weitere, konkrete Entscheidungen der Bundesregierung folgen. Experten erwarten einen „Lockdown light“.

Gefragt, ob er denn nicht heute schon ein Lockdown verkünden hätte sollen angesichts der Tatsache, dass das Nachbarland Deutschland bereits jenen eingeleitet hat, sagte Kurz: „Wir führen einen transparenten Prozess. Wir haben heute noch ein Gespräch mit Experten aus der Intensivmedizin. Spätestens ab 6.000 Neuinfektionen pro Tag erreichen wir eine sehr kritische Phase. Wir werden darauf reagieren“.

„Halloween-Partys unterlassen“
Der Bundeskanzler rief die Bevölkerung nochmal zur Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen auf. „Bitte, unterlassen sie Halloween-Partys und Ähnliches am Wochenende“, so Bundeskanzler Kurz.