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Gerichtsurteil

Kurz-Prozess: Diese drei Varianten sind möglich

(FOTO: BKA/Dragan Tatic)
(FOTO: BKA/Dragan Tatic)

Das politische Schicksal von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hängt am seidenen Faden eines Gerichtsurteils, das am Freitag verkündet wird. Unabhängig vom Ausgang des Prozesses ist eines sicher: Es wird die österreichische Politlandschaft prägen und für hitzige Debatten sorgen. Der Kern der Anklage liegt in einer mutmaßlichen Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss, die Kurz‘ Rolle bei der Bestellung von Thomas Schmid als Alleinvorstand der Staatsholding ÖBAG betrifft.

Die juristische Brisanz des Prozesses mag auf den ersten Blick gering erscheinen, da der Strafrahmen für eine Falschaussage lediglich bis zu drei Jahre beträgt. Doch der politische Kontext verleiht der Angelegenheit eine weitreichende Bedeutung. Richter Michael Radasztics hat im Grunde drei Möglichkeiten: Schuldig, nicht schuldig oder ein gemischtes Urteil. Jede dieser Optionen wird die politische Landschaft auf eine andere Weise beeinflussen.

Prozess über 12 Tage erstreckt

Der Prozess, der sich über zwölf Tage erstreckte, war von Anfang an von großer politischer Bedeutung. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand die Frage, ob Kurz in die Bestellung von Schmid eingegriffen hat oder lediglich ‚involviert im Sinne von informiert‘ war. Der Prozessverlauf wurde von einer Vielzahl an Zeugenaussagen geprägt, darunter auch die eines zweiten Zeugen aus Russland, der via Zoom aussagte. Thomas Schmid selbst wurde ebenfalls erneut befragt, bevor die Schlussplädoyers gehalten wurden. Die Angeklagten, Sebastian Kurz und Bernhard Bonelli, hatten das letzte Wort vor der Urteilsverkündung.

Karriere gefährdet

Unabhängig vom Ausgang des Prozesses wird das Urteil weitreichende politische Auswirkungen haben. Ein Schuldspruch könnte Kurz‘ politische Karriere ernsthaft gefährden, während ein Freispruch seinen Ruf stärken könnte. Ein gemischtes Urteil würde vermutlich für weitere Kontroversen sorgen. Doch eines ist sicher: Egal welches Urteil am Freitag fällt, es wird die politische Landschaft Österreichs prägen und für intensive Debatten sorgen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Prozess gegen Sebastian Kurz nicht nur eine juristische, sondern vor allem eine politische Angelegenheit ist. Der Ausgang wird nicht nur Kurz’s politisches Schicksal, sondern auch die zukünftige Ausrichtung der österreichischen Politik beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, welches Urteil am Freitag verkündet wird und welche politischen Folgen es haben wird.