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GESUNDHEIT

Land der Träume: Was in unserem Gehirn während des Schlafes vor sich geht?

Land der Träume: Was in unserem Gehirn während des Schlafes vor sich geht? (FOTO: iStock)

Schon gewusst? Der Mensch schläft während seines Lebens 23 Jahre bzw. 8.516 Tage. Da wir so viel Zeit im Land der Träume verbringen, ist es nur logisch, dass Wissenschaftler sich mit diesem wichtigen Teil des menschlichen Lebens intensiv beschäftigen.

Untersuchungen zeigen, dass die Zahl der Menschen, die weniger als sechs Stunden am Tag schlafen, stark zunimmt und etwa 75 Prozent der Erwachsenen mehrmals die Woche Schlafprobleme haben. Kurzfristige Schlaflosigkeit muss kein Grund zur Besorgnis sein, aber wenn sie zu einem chronischen Problem wird, kann sie ernsthafte gesundheitliche Folgen wie Übergewicht, Bluthochdruck und ein geschwächtes Immunsystem mit sich bringen. Um die Bedeutung des Schlafes für den Körper besser zu verstehen, sollte man sich ihn wie eine leistungsstarke Fabrik vorstellen, die 24 Stunden am Tag arbeitet. Ja, Sie haben richtig verstanden – die gesamten 24 Stunden über finden im menschlichen Körper verschiedene Aktivitäten statt, die während des Schlafs nicht willentlich von sich gehen. In dieser Schlafphase geschieht alles automatisch: unsere geschädigten Zellen erneuern sich, das Gehirn wird nach täglichen Aktivitäten und Stress resetet sich, unser Herz-Kreislauf-System ruht sich aus und die Immunität wird gestärkt.

Schlafphasen
Der gesamte Schlafprozess ist nicht vom Anfang bis zum Ende des Schlafes gleich, sondern in Phasen unterteilt. Diese unterschiedlichen Phasen wiederholen sich abhängig davon, was im Gehirn vor sich geht. Vom Tiefschlaf bis zur Phase, in der man träumt, ist der Schlaf für Körper und Geist von entscheidender Bedeutung. Um leichter zu verstehen, was im Schlaf in unserem Körper vor sich geht, sollte man wissen, dass er aus zwei Phasen besteht: REM (schnelle Augenbewegung) und NREM (nicht schnelle Augenbewegung), die beide für verschiedene Körperfunktionen wichtig sind. Die NREM-Phase nimmt jede Nacht etwa 75 bis 80 Prozent des Schlafes ein. Es gibt zahlreiche Vorteile dieser Schlafphase, und die wichtigste ist die Erneuerung von Gewebe und Energie sowie die Ausschüttung von Hormonen, die für das Wachstum und die körperliche Entwicklung notwendig sind. Ansonsten besteht die NREM-Phase aus drei Teilphasen des Schlafes, von denen jede tiefer ist als die vorherige:

1. Einschlafen: Diese Phase dauert ungefähr 5 Minuten und ist ein halbbewusster Zustand. Die Augen bewegen sich langsam unter den Augenlidern, die Muskelaktivität verlangsamt sich und Sie können leicht „aufwachen”.

2. Leichter Schlaf: Dies ist die erste Phase des echten Schlafes und dauert 10 bis 25 Minuten. Die Augen bewegen sich nicht mehr unter den Lidern, der Herzschlag verlangsamt sich und die Körpertemperatur sinkt.

3. Tiefschlaf: Dies ist eine Phase, in der es schwierig ist, aufzuwachen, und selbst wenn dies geschieht, können sich die ersten Minuten einer Person nicht anpassen und fühlen sich oft desorientiert. In dieser tiefsten Schlafphase sind die Gehirnwellen sehr langsam, der Blutdruck steigt vom Gehirn zu den Muskeln und stellt die körperliche Energie wieder her.

Die REM-Phase nimmt ungefähr 20 bis 25 Prozent des Schlafes ein. Dies ist auch die Zeit, in der wir träumen. Unser Geist verarbeitet und bestimmt Emotionen und Erinnerungen und reguliert den akkumulierten Stress. All dies ist wichtig, um Gehirnregionen zu stimulieren, die zum Lernen und zum Erwerb neuer Fähigkeiten verwendet werden. Der REM-Schlaf tritt ungefähr eine bis eineinhalb Stunden nach dem Einschlafen ein und in diesem Stadium erscheinen Träume. Jeder nachfolgende Zyklus wird während der Nacht länger. Die erste dauert normalerweise etwa zehn Minuten und die letzte kann eine Stunde dauern. Es ist der sogenannte schwächere Schlaf, der dem Wachzustand ähnlich ist. Ein charakteristisches Merkmal dieser Phase ist die schnelle Bewegung der Augen unter den Augenlidern von einer Seite zur anderen, obwohl dies nicht regelmäßig geschehen muss. Wissenschaftler wissen nicht genau, woran es liegt, aber sie wissen, dass diese Phase wichtig ist, um Langzeitgedächtnisse zu schaffen.

Der gesamte Schlafprozess ist während des Schlafes gleich, sondern in Phasen unterteilt.

Im REM-Schlaf ist das Gehirn fast wie im Wachzustand aktiv und verarbeitet daher alle während des Tages empfangenen Daten, um sie für das Langzeitgedächtnis zu archivieren. In dieser Schlafphase wird gleichzeitig die Verbindung unter neuen Informationen stärker. Die erhöhte Gehirnaktivität ist auch mit der Tatsache verbunden, dass die REM Schlafphase häufig mit lebhaften Träumen verbunden ist. Diese Phase kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen von schneller und unregelmäßiger Atmung, Veränderungen der Körpertemperatur, Zuckungen oder sexueller Erregung begleitet sein. REM-Schlaf tritt ungefähr drei- bis fünfmal pro Nacht auf. Wenn eine Person in der REM-Phase aufwacht, gibt sie in 80 bis 90 Prozent der Fälle an, dass sie gerade von etwas geträumt hat, und wenn sie in der NREM-Phase aufwacht, hören wir diese Worte seltener. Der REM-Traum bezieht sich auf die gesamte Abfolge von Ereignissen, ist visuell komplex und hat eine Handlung, die als Realität wahrgenommen wird, während der NREM-Traum eher mit einem isolierten Bild oder einer Sinneserfahrung zusammenhängt. Obwohl diese Erfahrungen der Erfahrung und Logik widersprechen mögen, bemerken wir beim Träumen nicht ihre Unlogik, das heißt, diese Unlogik stört uns nicht.

Die REM-Phase ist die Zeit, in der wir träumen und sie nimmt ungefähr 20 bis 25 % des Schlafes ein.

ACHTUNG:
Wenn die Schlafphasen während der Nacht mehrmals unterbrochen, werden wichtige organische Prozesse abgebrochen. Diese Unterbrechungen geschehen zumeist aufgrund von Schnarchen, Atembeschwerden oder Aufwachen. Wenn von Nacht zu Nacht Schlafstörungen auftreten, die auf einen starken Druck auf das Nervensystem zurückzuführen sind, kann dies auf lange Sicht zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen. Selbst wenn die REM- und NREM-Phasen in nur einer Nacht unterbrochen werden, ist der Tag nach dem Aufwachen immer schwierig.

Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.