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SCHWERE ZEITEN

Langzeitarbeitslose findet seit neun Jahren keinen Job

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(FOTO: iStock)

Die Wienerin ist eine Langzeitarbeitslose. Seit neun Jahren findet sie keine passende Arbeitsstelle: „Die Arbeitssuche ab 50 ist einfach zu schwer.“

Derzeit steigt die Rate der Langzeitarbeitslosigkeit in Österreich. Erst Ende September waren von rund 338.500 arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmern insgesamt 120.500 als Langzeitbeschäftigungslose beim AMS gemeldet. „Ich bin seit neun Jahren arbeitslos“, sagt die 56-Jährige gegenüber „Heute“.

Sie arbeitete als Abteilungsleiterin in einem Lebensmittelgeschäft. Als sie ihre Arbeitsstelle verlor, hat sie sich fleißig, aber erfolglos beworben. „Ich habe immer wieder nach Jobs gesucht und auch diverse Kurse beim AMS belegt, aber sobald man über 50 ist, ist das bei der Arbeitssuche ein großes Handicap.“, erzählt die Wienerin.

Arbeitslose Frauen besonders betroffen:
„Man könnte mehr als ein Buch damit füllen. Manche Firmen waren ehrlich und haben mir gesagt, dass sie mich aufgrund meines Alters nicht einstellen wollen. Das habe ich auch zur Kenntnis genommen. Von den meisten Firmen habe ich aber gar keine Rückmeldung bekommen. Ein Bekannter von mir ist 25 und findet trotz guter Schulnoten keinen Job. Sobald man eine kleine Lücke im Lebenslauf hat, ist es umso schwieriger einen passenden Job zu finden. Ich finde das schon traurig.“, erzählt die Langzeitarbeitslose weiter.

In Österreich sind besonders Frauen über 50 von der Arbeitslosigkeit betroffen. „Weil es für sie total schwierig ist, nach der Kinderbetreuung und Kindererziehung wieder einzusteigen. Aber auch Personen mit Migrationshintergrund und junge Erwachsene, die eine Lücke im Lebenslauf haben, tun sich sehr schwer.“ Deswegen will Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bis „2022 mehr als 500 Millionen Euro bereitstellen, um Langzeitarbeitslose beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.“

Quelle: Heute-Artikel