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CORONA-AUFSTAND

Lockdown-Protest: 150 Wirte wollen heute ihre Lokale öffnen

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(FOTO: iStock)

Der harte Lockdown für die Gastronomie wird noch bis Ende Februar andauern: Rund 150 verärgerte Wirte fordern sofort eine Öffnung mit Sicherheitsvorkehrungen ein.

Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck kostet der Lockdown ungefähr ein bis zwei Milliarden Euro – pro Woche. Die Gastronomie hat es besonders schwer getroffen. Zwar dürfen sie Lieferservice anbieten, doch Gäste im Restaurant zu bewirten ist vorläufig bis mindestens März verboten.

Nun wettern die Gastronomen mit „Genug ist genug“. Aus Protest werden heute rund 150 Wirte aus Österreich, ihre Restaurants öffnen – jedoch ohne Gäste. Unter dem Schriftzug „5 vor 12 – wir öffnen wieder“ wollen sie mit brennenden Grabkerzen in ihren ausgestorbenen Restaurants auf ihre prekäre Lage die Aufmerksamkeit ziehen. Weitere Betreiber wie die Fitnessbranche haben sich dem Protest der Gastronomie angeschlossen, weil sie auch ihr Studios seit fast sechs Monate geschlossen halten.

„Wir können nichts machen“:
„Man muss damit leben lernen – und das kann man mit Präventionskonzepten“, sagt Fitnesstrainer Gerhard Laister zu „W24“. „Zusperren und sagen: ‚Das geht nicht, wir können nichts machen‘ wird nicht die Lösung sein. Das fällt uns letztendlich auf den Kopf.“ Die Begründung: Sportliche Arbeit sei auch wichtig für die körperliche Gesundheit wie die Psyche.

„Wir müssen unser Geld verdienen!“:
„Ich bin weder eine Wut-Wirtin, noch bin ich Corona-Leugnerin. Im Gegenteil, weil wir alle Maßnahmen, die man ergreifen kann, auch schon vorher in unserem Lokal ergriffen haben. Wir haben Türklinken gewischt und desinfiziert hunderte Mal am Tag…“, erklart eine der Initiatoren der Protestaktion, Alexandra Psichos, gegenüber dem Stadtsender. Weiteres setzt die empörte Frau fort: „Wir haben wirklich alles gemacht. Wir haben alles in Kauf genommen. […] Nur, wir müssen unser Geld verdienen!“

Nicht nur in Wien, auch in anderen Städten wird heute protestiert. Ein Grazer Gastronom erklärt in der „Kleinen Zeitung“ von einer ansteigenden Existenzbedrohung und warnt: „Es könnte sein, dass viele Leute ihre Lieblingslokale auch nach dem Lockdown nicht mehr besuchen können, weil es sie nicht mehr geben wird.“ Deshalb protestierten die verärgerten Wirte auf eine Nothilfe in Form des Umsatzersatzes, um die hohen Mietkosten für die Restaurantflächen und die Kurzarbeit bezahlen zu können.

Legale Protest-Aktion:
In völlig legalem Rahmen soll die Proteste ablaufen, beruhigen die Veranstalter auf Facebook: „Es gibt keine Strafen. Wir machen nichts Ungesetzliches. Es gibt kein Betretungsverbot in der Gastronomie. Es darf nur im Lokal und 50 Meter im Umkreis nichts konsumiert werden.“ Ab heute sollen in den Lokalen dann Künstler die Chance für einen Auftritt vor einer Kamera haben. Zum Schluss wollen die Veranstalter einen Zusammenschnitt aller Videos auf den sozialen Netzwerken veröffentlichen.

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