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DALMATIEN

Lokrum – Kroatiens verfluchte Insel!

Lokrum
(FOTO: Dušica Pavlović)

Vor den Toren von Dubrovnik befindet sich eine idyllische Insel, eine echte Ruheoase mit einem habsburgischen Schlosspark, einem atemberaubenden Waldreservat sowie wunderschönen Badestränden, die einem viel Erholung und Spaß bieten. Doch die märchenhafte Insel Lokrum birgt ein unfassbares Geheimnis. Bis 21 Uhr müssen alle Besucher und Gastronomen die Insel mit dem letzten Schiff verlassen. Ansonsten werden sie verflucht.

Wunder der Natur

Die kleine Insel Lokrum befindet sich vis-a-vis von der Altstadt von Dubrovnik und ist sowohl für Touristen als auch für die lokale Bevölkerung der beliebteste Ort für  stundenlange Entspannung und die Flucht vor der Sommerhitze. Dank der zahlreichen Badestrände kann man fast rund um die ganze Insel schwimmen. Das unter dem Schutz von UNESCO stehende Waldreservat ist für lange Sparziergänge oder Schlafpausen im Schatten bestens geeignet. Die freilaufenden Pfauen und Hasen schaffen bei jedem das Gefühl, dass man sich gerade im echten Paradies befindet.

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Freilaufende Hasen und Pfauen im Waldreservat von Lokrum (FOTO: Dušica Pavlović)
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Die Hauptattraktion auf Lokrum ist der Salzsee Mrtvo more, was übersetzt „Totes Meer“ bedeutet. (FOTO: Dušica Pavlović)

Der Fluch von Lokrum

Es ist fast unglaublich, dass sich solch ein schöner Ort, an dem man tagsüber im Einklang mit der Natur ist, jede Nacht in eine verfluchte Insel verwandelt. Jeden Abend vor 21 Uhr stürmen die Gastronomen sowie verbleibende Touristen zum letzten Schiff nach Dubrovnik. Denn, wer hier übernachtet, der wird vom Fluch der Insel erwischt.

Im Jahr 1023 schenkte die Stadtgemeinde Dubrovnik den schwarzen Mönchen, den Benediktinern, die Insel Lokrum mit der Bedingung, dort eine Kirche und ein Mönchkloster aufzubauen. Sie sollten auch alleine die Landwirtschaft sowie die Wirtschaft verwalten. So entstand der älteste Orden der Mönche in der Gemeinde von Dubrovnik. Seit seiner Gründung durch Petar Dubrovčanin, der Mönch in der Abtei St. Maria auf den Tremiti-Inseln bei Apulien war, hatte die Abtei von Lokrum enge Beziehungen zu einem der wichtigsten Benediktinerzentren, der Abtei von Monte Cassino in Italien, gepflegt.

„Die schwarzen Benediktiner“, wie Einwohner von Dubrovnik sie wegen ihrer schwarzen religiösen Kleidung nannten, lebten fast sieben Jahrhunderte lang auf der Insel und waren Wind, Wellen und Raubüberfällen ausgesetzt. Sie überlebten das schreckliche Erdbeben von 1667 und wussten nicht, dass dies der Anfang vom Ende ihres Lebens auf dieser wunderschönen Insel der Dubrovniker Republik war. Nach dem Erdbeben begann die wirtschaftliche Macht der Republik zu schwinden. Sie brauchten dingend das Geld und wandten sich den Benediktinern zu, aber ihr gesamtes Einkommen wurde nach Italien verschickt. Daraufhin wollte die Dubrovniker Republik die Mönche auf Lokrum nicht mehr, und auf Vorschlag ihrer drei Adligen verkaufte der Senat, Lokrum 1798 an die neun reichsten Einwohner Dubrovniks. Die Mönche konnten sich den Entscheidungen der Republik und des Papstes nicht widersetzen (Pio der 6. bestätigte die Entscheidung) und sie mussten die Insel, ihre Besitztümer und ihr Kloster verlassen. Legenden besagen, dass sie bevor sie gingen, ein makabres „Abschiedsgeschenk“ hinterließen.

Mitten in der Nacht, kurz bevor sie aufbrachen, umkreisten sie die Insel dreimal mit umgedrehten Kerzen und verfluchten diejenigen, wegen denen sie nach sieben Jahrhunderten vertrieben wurden. Im Morgengrauen stiegen die Mönche auf ein Boot und verließen die Insel. Nie wieder kamen sie zurück. Die Legende vom Fluch hat ihre tatsächliche Bestätigung erhalten, als der Fluch alle Inselbesitzer bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erreichte.

Die Legende geht auf der nächsten Seite weiter…