Start Infotainment Promis
Ehre von Google

Magdalena Abakanowicz: Die Pionierin der Textilkunst

Magdalena Abakanowicz
(Foto: EPA/TANNEN MAURY)

Die Welt der Kunst hat viele bemerkenswerte Persönlichkeiten hervorgebracht, die mit ihrer Kreativität und Einzigartigkeit die Grenzen des Möglichen erweitert haben. Eine solche Künstlerin war Magdalena Abakanowicz, eine polnische Bildhauerin und Textilkünstlerin, deren revolutionäre Werke sie zu einer international anerkannten Figur in der Kunstwelt machten.

Die Anfänge von Magdalena Abakanowicz

Geboren am 20. Juni 1930 in Falenty, Polen, kam Magdalena Abakanowicz aus einer adligen Familie, die ihr den Weg zu einer künstlerischen Ausbildung ebnete. Trotz der Einschränkungen und Schwierigkeiten, die der Zweite Weltkrieg mit sich brachte, gelang es ihr, ihre künstlerische Ausbildung an den renommierten Kunstakademien in Danzig und Warschau erfolgreich abzuschließen.

Die Erschaffung der Abakans

Ihr Durchbruch auf der internationalen Kunstbühne kam in den 1960er Jahren mit der Einführung ihrer einzigartigen Textilskulpturen, die als „Abakans“ bekannt sind. Diese monumentalen Werke waren nicht nur durch ihre Größe beeindruckend, sondern auch durch eine innovative Webtechnik, die Abakanowicz selbst entwickelte.

Diese Textilskulpturen, oft aus alten Seilen gewebt, die sie in Häfen sammelte, wurden typischerweise von der Decke hängend präsentiert und nahmen so den Raum ein. Mit den Abakans hat Magdalena Abakanowicz eine völlig neue Kunstform geschaffen, die sie international bekannt machte und ihr 1965 den Grand Prix auf der Biennale von São Paulo einbrachte.

Der Wechsel des Stils und die Auseinandersetzung mit der Massenpsychologie

In den 1970er Jahren vollzog Abakanowicz einen bedeutenden Stilwechsel in ihrer Arbeit. Statt der Textilien wandte sie sich härteren, wetterfesten Materialien zu und begann, sich intensiv mit dem Menschen und seiner Psychologie auseinanderzusetzen.

Ihre Werke aus dieser Zeit reflektieren oft ihre Überlegungen zur Massenpsychologie – insbesondere die Frage, ob das Individuum in einer großen Gruppe verschwindet. Sie schuf tausende von Figuren, nicht aus Stein oder Ton, sondern aus Eisenharz und Sackleinen. Diese Figuren wurden oft im Freien aufgestellt und können auch heute noch rund um den Globus besichtigt werden.

Auszeichnungen und Anerkennungen

Magdalena Abakanowicz wurde für ihre Arbeit vielfach geehrt. Zu den Auszeichnungen, die sie im Laufe ihrer Karriere erhielt, gehören der Skulpturenpreis des Sculpture Center New York (1993), das Kommandeurskreuz des Ordens Polonia Restituta (1998), die Ernennung zum Offizier des Ordens der Künste und Wissenschaften in Paris (1999) und die Ernennung zum Ritter des Verdienstordens der Republik Italien (2000). Sie war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin (1994), der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden (1998) und des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste in Berlin (2000).

Die letzte Ehre von Google

Am 20. Juni 2021 hätte Magdalena Abakanowicz ihren 93. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass ehrte Google die Künstlerin mit einem speziellen Doodle. Dies ist eine besondere Anerkennung für ihr Lebenswerk und ihre beispiellose Kreativität, die die Kunstwelt bereicherte und revolutionierte.

Das Vermächtnis von Magdalena Abakanowicz

Magdalena Abakanowicz verstarb 2017 im Alter von 86 Jahren in Warschau. Doch ihr Vermächtnis lebt in ihren Werken weiter, die überall auf der Welt zu sehen sind. Sie hat mit ihrer Kunst eine bleibende Wirkung hinterlassen und Generationen von Künstlern inspiriert, die Grenzen des Möglichen zu überschreiten und ihre eigene künstlerische Stimme zu finden.

Obwohl sie nicht mehr unter uns ist, bleibt der Einfluss von Magdalena Abakanowicz in der Kunstwelt unbestritten. Ihre Werke sind ein lebendiges Zeugnis ihrer visionären Kreativität und ihres unermüdlichen Engagements für die Kunst. Magdalena Abakanowicz mag uns verlassen haben, aber ihr Geist und ihre Kreativität leben in ihren Werken weiter und inspirieren weiterhin Künstler und Kunstliebhaber auf der ganzen Welt.