Start News Panorama
ES WIRD ERNST

MAN kündigt Leasingarbeiter in Steyr

MAN_LKW_MITARBEITER
(FOTO: iStock)

Nach dem klaren Grund der Arbeiskräfte zur Standortubernahme in Steyr wird MAN nun immer wieder Leiharbeiter entlassen. Die Hälfte der 278 Leiharbeiter verlieren in den kommenden Wochen ihre Arbeitsstelle. Dadurch soll letztlich die Schließung des Werks folgen. Weiteres sind neue Verhandlungen über einen Sozialplan angelaufen.

Nach dem Nein der Belegschaft zur Standortübernahme Steyr, hat die MAN-Zentrale durch Investor Siegfried Wolf zur Schließung des Werks eingeleitet. „Als eine der ersten Maßnahmen werden wir die Anzahl der Leiharbeitnehmer am Standort von 278 in den nächsten Wochen um zunächst rund die Hälfte reduzieren. In einem weiteren Schritt werden wir uns auch von den übrigen Leiharbeitnehmern trennen“, erklärt die Zentrale in München gegenüber der APA.

„Plan B“?
Nun hat man sich als Ziel genommen, das Werk unter einem neuen Eigentümer zu erhalten. Da „Plan A“ abgelehnt worden sei, „setzen wir jetzt den angekündigten ,Plan B‘ der Schließung konsequent um. Einen ,Plan C‘ gibt es nicht“, erklärt der Konzern. Weiteres starten Verhandlungen über den Sozialplan, da der derzeitige an eine Übernahme durch Wolf geknüpft war.

Kündigungen?
Laut bisherigen Angaben hat Arbeiterbetriebsrat Helmut Emler nur inoffiziell gehört, dass die Zentrale an die 125 Leasingmitarbeiter entlassen will – und das, obwohl die Auftragsbücher voll seien. Müssen nach wie vor 86 Lkw in 4,5 Tagen der Produktion pro Woche vom Band gehen, könnte dies laut Emler nur heißen: Zwei weitere Schichten, durch das Streichen der Freischicht Freitagnachmittag, sowie das Einführen einer zusätzlichen am Samstag. Das bedeutet, dass es zu einer Überstundenverpflichtung kommen könnte. Zwar bezeichnet er dies als „wirtschaftlichen Wahnsinn“, aber offensichtlich „spielt Geld bei der aktuellen MAN-Führung keine Rolle“.

Schließung könnte Konzernmutter VW Milliarden kosten:
Der Rektor der Johannes Kepler Universität (JKU) und Linzer Zivilrechtsexperte, Meinhard Lukas, meinte, dass es zu einen Kündigungsverzicht seitens des Unternehmens kommen könnte. Die Folgen einer Werksschließung und Kündigungen wären Entschädigungen für die entgangenen Gehälter, „da sprechen wir aufsummiert über die Jahre über Milliardenbeträge“, so Lukas. Für die Höhe der Entschädigungen wären auch Einkommen aus neuen Jobs zu berücksichtigen.