Eine alarmierende Zahl von 4.500 bis 5.000 Personen verliert jährlich in Österreich ihr Leben aufgrund von Infektionen durch Krankenhauskeime. Im Lichte des bevorstehenden Welttags der Händehygiene lenkt die Semmelweis Foundation die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit besserer Händedesinfektionspraktiken in Krankenhäusern. Eine konsequente Anwendung dieser Maßnahmen könnte diese Zahl markant senken, so die Experten. Die finanziellen Auswirkungen nosokomialer Infektionen auf das Gesundheitssystem sind mit mindestens 281 Millionen Euro pro Jahr nicht zu unterschätzen.

Die Semmelweis Foundation warnt eindringlich vor den Folgen der zunehmenden Antibiotikaresistenzen. Währenddessen steigt die Anzahl jener Patientinnen und Patienten, die sich durch scheinbar unbedenkliche medizinische Eingriffe schwere, schwer behandelbare Infektionen einhandeln. Rund 95.000 Menschen sind jährlich in Österreichs Gesundheitseinrichtungen hiervon betroffen, viele davon mit multiresistenten Erregern.
Strukturelle Herausforderungen
Die Plattform „Kampf gegen Krankenhauskeime“ hat in einem Positionspapier den wirtschaftlichen Schaden durch nosokomiale Infektionen (*eine Infektion, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer stationären oder einer ambulanten medizinischen Maßnahme steht) auf 281 Millionen Euro jährlich beziffert. Dieser Betrag entspräche dem Gehalt von etwa 5.000 zusätzlichen Pflegekräften. Eine Studie des IHS verdeutlicht zudem, dass durchschnittlich jedes zehnte Krankenhausbett von einem Patienten mit einer solchen Infektion belegt wird.
Ursachenforschung und Prävention
Als Hauptverursacher für die Ausbreitung von Krankenhauskeimen identifizieren Experten unzureichende Hygienemaßnahmen, die häufig durch Personalengpässe und hohen Zeitdruck begünstigt werden. Johannes Culen, Generalsekretär der Semmelweis Foundation, hebt hervor: „Die korrekt ausgeführte und alkoholbasierte Händedesinfektion spielt eine entscheidende Rolle.“ Um die Situation zu verbessern, fordern Fachleute eine Aufwertung des Hygienepersonals in Gesundheitseinrichtungen, eine intensivere Einbindung der Patienten und die Etablierung verbindlicher, bundesweiter Hygienestandards. Ein seit über sieben Jahren geplantes Masterstudium „Krankenhaushygiene“ könnte hierbei einen Fortschritt darstellen.
Die WHO unterstreicht die Bedeutung des Welttags der Händehygiene, der jährlich am 5. Mai stattfindet und die Notwendigkeit des bewussten Umgangs mit dieser simplen, doch lebensrettenden Praxis symbolisiert: Hände waschen!

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