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TÄUSCHUNG VON BEHÖRDEN

Mann täuscht Krankenhaus, um Sorgerecht für Kinder zu erhalten

Policija
FOTO: zVg.

Auf Anordnung des stellvertretenden Staatsanwalts der Ersten Bezirksstaatsanwaltschaft in Belgrad hat die Polizeistation Zvezdara die Verdächtigen S.L., M.M. und B.L. in Gewahrsam genommen. Die drei Tatverdächtigen sollen durch Täuschung die Ausstellung von Urkunden mit falschem Sachverhalt erschlichen haben. Nach der Anhörung haben die Verdächtigen S.L. und M.M. die Tat gestanden und eine diesbezügliche Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft getroffen.

Laut Strafanzeige haben die Verdächtigen die ihnen zur Last gelegten Straftaten folgendermaßen begangen: Die Verdächtigen B.L. und S.L. sprachen am 2. September 2022 im Gesundheitszentrum Zvezdara vor, wo sich die Verdächtige S.L. fälschlicherweise als die Geschädigte A.V. und ehemalige Lebensgefährtin des Verdächtigen B.L. ausgab. Unter der falschen Identität erwirkte die Frau eine Zuweisung des Allgemeinmediziners für eine psychiatrische Untersuchung, die sie sodann noch am selben Tag im Gesundheitszentrum Zvezdara bekam. Der Psychiater verfasste ein Gutachten und überwies die Frau zu weiteren Untersuchungen an das Institut für psychische Gesundheit. Die Frau händigte die medizinischen Unterlagen an den Verdächtigen B.L. aus.

Am 21. November 2022 ging der der Verdächtige B.L. gemeinsam mit der Verdächtigen M.M. zur Untersuchung am Institut für psychische Gesundheit, wo sich die Verdächtige M.M. als Geschädigte A.V. ausgab. Sie legte das psychiatrische Gutachten vom 2. September 2022 vor, aus welchem eine Selbstmord- und Kindestötungsgefahr hervorging. Die Frau wurde als psychiatrischer Notfall in die Klinik für Psychiatrische Erkrankungen „Dr. Laza Lazarevic“ überwiesen. Der Verdächtige B.L. gab sich gegenüber den Ärzten als der Bruder von A.V. aus.

Am 7. Dezember 2022 legte der Verdächtige B.L. die auf diese Weise erhaltenen ärztlichen Gutachten dem Familiengericht vor, welches über die Obsorge für die minderjährigen Kinder des Verdächtigen und der Geschädigten A.V. entscheiden sollte.

Die drei Verdächtigen B.L., S.L. und M.M. wurden am 10. Februar 2023 von der Staatsanwaltschaft Belgrad vernommen.

Die beiden tatverdächtigen Frauen S.L. und M.M. zeigten sich geständig und schlossen noch am selben Tag eine Vereinbarung über das Gestehen der Straftat der Irreführung zwecks Ausstellung von Dokumenten mit falschem Sachverhalt mit der Staatsanwaltschaft ab. Das Erste Bezirksgericht Belgrad akzeptierte die genannten Vereinbarungen und fasste einen Schuldspruch, mit welchem die Verdächtigen zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten und einer Bewährungszeit von drei Jahren verurteilt wurden.

Dr. Davorka ČEOVIĆ
Dr. Davorka ČEOVIĆ