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GENUA

Mann tötet Nachbarn mit Pfeil und Bogen

(FOTO: Screenshot/ YouTube, ClickHeart TV 2)

Der 41-jährige Javier Alfredo Romero Miranda war mit einigen Freunden auf dem Weg nachhause, nachdem sie in einer nahegelegenen Bar gefeiert hatten.

Vor Javiers Wohnhaus blieben sie stehen um zu plaudern. Der Lärm reizte den 63-jährigen Evaristo Scalco, dieser griff kurzerhand zu Pfeil und Bogen und zielte mit der Pfeilspitze aus Stahl, die sonst nur bei der Wildschweinjagd eingesetzt wird, auf Javier.

Die in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Aufnahmen ist eindeutig zu sehen, dass der Pfeil in Javiers Bauch traf, der schwer verletzte Mann drückt seine Hand am Bauch und taumelt in der engen Gasse der italienischen Hafenstadt Genua.

Der Täter Scalco steht vor dem offenen Fenster seiner Wohnung im ersten Stock und hält den Bogen in der Hand. Er blickt auf die Straße hinunter und scheint nicht zu begreifen, dass Javier tödlich verletzt ist.

Augenzeugen zufolge soll Scalco den aus Peru stammenden Javier mit rassistischen Zurufen beleidigt haben, bevor er zu Pfeil und Bogen gegriffen hatte. Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch in den frühen Morgenstunden. Javier und seine Freunde waren in der nahegelegenen Bar gewesen, um sich das Champions League Match zwischen Liverpool und Napoli anzusehen, bevor sie nach mehreren Drinks nach Hause aufgebrochen waren.

Die qualvoll anzusehenden Aufnahmen zeigen den in Tränen aufgelösten Javier, der die Hand am Pfeil hält und den Klageruf in das Handy richtet: „Du Hurensohn! Was hast du mir angetan? Gütiger Gott!“.

Dann ist die Stimme von Scalco zu hören, der hinunterschreit: „Brauchst du Hilfe?“ Dann rennt ein Nachbar auf die Straße hinaus und ruft: „Was ist passiert?“, und Javier antwortet: „Er hat mit einem Pfeil auf mich geschossen“. Als ihm der Ernst der Lage klar wurde, ergriff Scalco die Flucht. Auf anderen Aufnahmen ist zu sehen, wie Scalco sich unter den Schlägen von Javiers Freunden zusammenkrümmt, während die Polizei versucht, die wütenden Männer von ihm zu trennen.  

Einige Sekunden zuvor hatten die Freunde von Javier versucht, den Pfeil aus seinem Körper herauszuziehen, womit sie wahrscheinlich die Wunde nur zusätzlich verschlimmert haben.

Javier wurde von Sanitätern in das lokale Krankenhaus gefahren. Ärzte kämpfen um sein Leben, nachdem sich bei dem Eingriff heerausgestellt hatte, dass der Pfeil seine Leber durchbohrt hatte. Trotz der intensiven Suche nach einer passenden Spenderleber konnten die Ärzte nichts für Javier tun. Er erlag seinen Verletzungen am Mittwoch.

Übermüdung als Erklärung

Bei dem mutmaßlichen Täter Scalco handelt es sich um einen Marinearbeiter. Bei der Vernehmung gab er an, dass er völlig übermüdet von einem Einsatz auf Malta heimgekommen war und nur noch schlafen wollte, was aber wegen des Lärms von der Straße nicht möglich war.

„Ich schaute auf die Straße hinunter und sah eine Gruppe urinierender Männer, ich schrie sie an, aber sie ignorierten mich. Da griff ich zu dem Bogen und setzte einen Pfeil ab, aber ich wollte niemanden töten“, ergänzte der Täter.

Die Polizeibeamten, die die Wohnung des Täters gestürmt hatten, fanden 60 Pfeile und 3 Bögen vor, die beschlagnahmt wurden. Der zuständige Staatsanwalt Nicola Piansente hat die Ermittlungen eingeleitet.