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Mehrheit knapp verpasst: Milanović muss mit Rivale Primorac in die Stichwahl

FOTO: EPA-EFE/STRINGER/ANTONIO BAT
FOTO: EPA-EFE/STRINGER/ANTONIO BAT

Zoran Milanović muss trotz Favoritenrolle in die Stichwahl gegen HDZ-Kandidat Dragan Primorac. Unterstützung aus dem linken Lager könnte ihm den Sieg sichern.

Bei den Präsidentschaftswahlen in Kroatien kam es zu einer Überraschung: Der amtierende Präsident, Zoran Milanović, konnte sich nicht die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang sichern und muss nun zur Stichwahl antreten. Milanović erreichte 49,1 Prozent der Stimmen, verfehlte damit aber knapp die erforderliche absolute Mehrheit von 50 Prozent.

Spannender Wahlkampf

Entgegen den Prognosen verlief die Wahl spannender als erwartet. Frühere Hochrechnungen hatten Milanović einen klaren Sieg im ersten Wahlgang prophezeit. Doch wie die Auszählung ergab, wird es ein erneutes Kräftemessen geben. Milanović geht als Favorit mit einem deutlichen Vorsprung in die Stichwahl gegen Dragan Primorac, der 19,4 Prozent der Stimmen erhielt.

Herausforderung durch Primorac

Dragan Primorac, der Kandidat der rechtskonservativen Regierungspartei HDZ, konnte nicht die gesamte Parteibasis hinter sich vereinen und verlor sogar in Hochburgen der HDZ – vergleichbar mit österreichischen Bundesländern. Dies wird als herber Rückschlag für Regierungschef Andrej Plenković gewertet, der Primorac aufgestellt hatte. Kommentatoren kritisieren die Wahl eines wenig ansprechenden Kandidaten.

Die Unterstützung für Milanović könnte nun zusätzlich von der links-grünen Partei Možemo kommen. Ivana Kekin, deren Präsidentschaftskandidatin, erzielte im ersten Wahlgang 8,9 Prozent der Stimmen und hat ihre Wähler bereits dazu aufgerufen, im zweiten Wahlgang für den Amtsinhaber zu stimmen. Milanovićs Aussichten auf einen Sieg könnten davon profitieren.

Der zweite Wahlgang ist für den 12. Jänner angesetzt.