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ZWEI TOTE

Messerangriff auf Kinder: Mann hätte längst ausreisen müssen

FOTO: EPA-EFE/PASCAL HOEFIG / NEWS5
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Im bayrischen Aschaffenburg ereignete sich eine tragische Gewalttat: Im Schöntal-Park im Stadtzentrum wurden mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen. Zu den Opfern gehörte auch eine Gruppe von Kindergartenkindern.

Verletzte und Opfer im Überblick

Laut Polizeipräsidium Unterfranken wurden bei dem Angriff ein 72-jähriger Deutscher, eine 59-jährige Deutsche und ein zweijähriges syrisches Mädchen verletzt. Dem Mädchen wurde dreimal in den Hals gestochen, es bestand zum Glück keine Lebensgefahr. Der Täter, ein 28-jähriger afghanischer Staatsbürger, griff die Kindergartengruppe unvermittelt an. „Nachdem was wir bislang wissen, griff ein 28-jähriger afghanischer Tatverdächtiger unvermittelt und gezielt ein Kind in einer Kindergartengruppe, die dort unterwegs war, mit einem Küchenmesser an“, so Innenminister Hermann bei einer Pressekonferenz.

Mutiger Passant verhinderte wohl mehr Opfer

Traurigerweise verloren zwei Menschen bei diesem Vorfall ihr Leben: ein zweijähriger Junge marokkanischer Herkunft und ein 41-jähriger deutscher Passant. Nach ersten Erkenntnissen hatte dieser Passant mutig eingegriffen, um die Kinder zu schützen, und wurde dabei tödlich verletzt.

Innenminister Joachim Herrmann lobte den Mann für sein beherztes Handeln: „Wir gehen derzeit davon aus, dass dieser Mann zum Schutz der anderen Kinder mutig eingeschritten ist, sich gegen den Täter gewandt hat und dann von diesem Täter selbst tödlich verletzt wurde.“ Andere Passanten verfolgten den Angreifer, bis die Polizisten ihn festnehmen konnten.

Motiv und Hintergrund der Tat

Die Hintergründe der Tat sind nach wie vor unklar, der Tatort bleibt weiträumig abgesperrt. Der Angreifer war im November 2022 nach Deutschland gekommen und hatte keinen Asylstatus erhalten. Trotz einer Aufforderung zur Ausreise verblieb er im Land. Nach Angaben von Innenminister Herrmann wurde der Tatverdächtige bereits früher psychologisch betreut: „Der Tatverdächtige ist in der Vergangenheit bereits mindestens dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Er wurde jeweils zur psychiatrischen Behandlung eingewiesen und dann jeweils entlassen.“

Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf extremistische Motive. Bei der Durchsuchung seiner Unterkunft wurden Medikamente gefunden, die auf eine psychische Erkrankung hinweisen. Bereits im Dezember hatte das Amtsgericht eine Betreuung für den Mann angeordnet.