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KOMMENTAR

Migranten in Österreich: Putzfrau, ja bitte – Manager, keine Chance!

Putzfrau Manager
(Foto: iStockphoto/Kosmo Grafik)

Neueste Umfragen zeigen eine spaltende Realität in der Wiener Bevölkerung, wenn es um Zuwanderung und Migranten geht. Während die „autochthonen Österreicher“ gemütlich im Homeoffice ihre vermeintlich wichtigen Tätigkeiten verrichten, finden sich Dragica beim Putzen und Ahmed auf der Baustelle wieder.

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Etwa 45% der Wiener Bevölkerung haben ausländische Wurzeln, aber schauen Sie sich die Verteilung in bestimmten Berufsgruppen an – Manager oder Unternehmenschefs mit Migrationshintergrund? Fehlanzeige! Im Lebensmittelgeschäft oder in der Drogerie bedient kaum noch ein „echter“ Österreicher. Anscheinend sind manche Tätigkeiten den Österreichern zu minder, während Migranten bereit sind, jeden Job anzunehmen, nur um überhaupt Arbeit zu haben.

Das ist nicht nur ein Eindruck, es ist die traurige Realität. Der Massenzuzug nach Wien hat die „tolle“ österreichische Bevölkerung anscheinend von gewöhnlichen Berufen entfremdet. Sie sind jetzt alle irgendwelche Chefs, die in ihren perfekt ausgestatteten Homeoffices sitzen und den Großteil ihres Arbeitstages in endlosen Meetings verbringen. Auf der anderen Seite putzt Dragica von morgens bis abends Bürogebäude für einen Hungerlohn, und Ahmed zermürbt sich auf der Baustelle, wo er täglich Schweiß und Blut lässt.

„Hätten s‘ was Gescheites g’lernt“

Die Migranten hätten sich eben vernünftig ausbilden sollen, dann könnten sie auch anständige Jobs bekommen. Ach ja, liebe Österreicher, so simpel ist die Geschichte dann doch nicht. In Wien und vermutlich im gesamten Rest Österreichs herrscht nach wie vor eine ausländerfeindliche Stimmung. Das Argument „Hätten s‘ was Gescheites g’lernt“ verliert seine Wirkung spätestens dann, wenn Mohammed aufgrund seiner türkischen Wurzeln nie einen 1er in Deutsch bekommt.

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Azra, eine Muslima, braucht ja sowieso keine Bildung, denn mit 15 wird sie zwangsverheiratet. Und Dragan aus Serbien ist Roma, also kann „er und seinesgleichen“ sowieso keine ehrliche Arbeit finden. Wenn schon in der Schule und im Kindergarten strukturelle Diskriminierung anfängt, wie sollen sich junge Menschen da im System wohlfühlen oder überhaupt integrieren?

Die strukturelle Diskriminierung von Migranten, die sie oft daran hindert, in der Gesellschaft aufzusteigen, ist allgegenwärtig. Und wenn sie es doch wagen, eine „höhere Kaste“ anzustreben, müssen Menschen mit Migrationshintergrund noch mehr Arbeit und Fleiß investieren, denn „ach, das ist ja ein Migrant, der kann doch nichts können“.

„Integration ist keine Einbahnstraße“

Richtig, das Einleben erfordert Bereitschaft vom Zuzügler, und natürlich gibt es auch „schwarze Schafe“. Aber wer kann ernsthaft behaupten, dass 45 Prozent der Wiener nicht integrationswillig sind? Selbst wenn nur ein kleiner Teil der Menschen mit Migrationshintergrund wirklich unwillig ist, sich hier ins System einzugliedern, was ist mit dem Rest?

Ja, der Rest putzt, sitzt bis spät an der Kasse, weil der Österreicher um 19 Uhr noch sein Schnitzel kaufen möchte, oder ruiniert seinen Körper auf der Baustelle, damit der Durchschnittsösterreicher in eine neue, schicke Wohnung ziehen kann. Es wird höchste Zeit, Menschen mit Migrationshintergrund einen einfacheren gesellschaftlichen Aufstieg zu ermöglichen, anstatt nur darauf herumzuhacken, dass Migranten kriminelle AMS-ler sind, die nebenbei nur pfuschen oder mit Drogen dealen. Das ist schlichtweg unwahr…“

Euer Turbo-Folk Švabo.

Anmerkung der Redaktion:
Dieser Beitrag spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider. Nicht die Meinung der KOSMO Redaktion.