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PR-Beratung

Ministerium zahlt 36.000 Euro für Storytelling über österreich.gv.at

Die ehemalige Bundesministerin Margarete Schramböck am 06.04.2022 bei einem Pressefoyer nach dem Ministerrat. (FOTO: BKA/Dragan Tatic)
Die ehemalige Bundesministerin Margarete Schramböck am 06.04.2022 bei einem Pressefoyer nach dem Ministerrat. (FOTO: BKA/Dragan Tatic)

Das von 2018 bis 2020 bestehende Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandorte beauftrage einen Wiener PR-Berater für rund 52.800 Euro. Aufgabe: eine neue Strategie für österreich.gv.at entwickeln. Abgegeben wurde eine Präsentation mit 13 Folien.

Die ehemalige Bundesministerin Margarete Schramböck letzte sich im Laufe ihrer kurzen Karriere stark für die Digitalisierung ein. So war sie auch für die Hilfeseite des Bundes österreich.gv.at zuständig. Eine Seite, auf der man Amtsgänge digital erledigen kann. Im Zuge der Zuständigkeit sollte eine neue Strategie für die Seite erarbeitet werden, Erklärvideos sollten erstellt werden und ein „Storytelling“ sollte entwickelt werden. Dazu engagierte das nicht mehr existente Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandorte einen externen Wiener Kommunikationsberater.

Eine Folie für 2.769 Euro

Der Kostenvoranschlag betraf rund 52.800 Euro. Der Bund zahlte vorerst 36.000 Euro aus. Das Ergebnis waren 13 Präsentationsfolien. Kein Video und keine weiteren Resultate. Das heißt, Österreich zahlte pro Präsentationsfolie 2.769 Euro. Zudem werden diese Folien nicht veröffentlicht, da es sich hierbei um interne Planungs- und Strategiedokumente handelt.

Doch ob die gelieferten Präsentationsfolien überhaupt zum Vertrag gehörten, kann das nun zuständige Finanzministerium nicht klar beurteilen. Das Problem wäre auch: zum Zeitpunkt der Kontrolle des Rechnungshofes, waren viele Mitarbeiter, die an dem Projekt gearbeitet hatten, nicht mehr anwesend.

Auch Wirtschaftsministerin Schramböck tritt zurück

Werbung für österreich.gv.at

Vor drei Jahren veröffentlichte die Webseite ein Werbevideo auf Youtube. Seither nutzt man der Youtube-Kanal nicht mehr. Insgesamt enthält der Kanal nur vier Videos. Das Kontingent aufzustocken und mehr Erklärvideos bereit zu stellen, wäre die Aufgabe des Wiener Kommunikationsberaters gewesen.