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Musste Essen stehlen

Mutter zog zu neuer Freundin: 9-Jähriger lebte 2 Jahre allein ohne Strom

(FOTO: iStock/tatyana_tomsickova)
(FOTO: iStock/tatyana_tomsickova)

In der malerischen Gemeinde Nersac, im Südwesten Frankreichs, spielte sich eine tragische Geschichte ab. Ein kleiner Junge, gerade einmal neun Jahre alt, wurde von seiner Mutter in einer Sozialwohnung zurückgelassen, als sie zu ihrem neuen Partner zog. Trotz widriger Umstände, einschließlich Perioden ohne Heizung und Strom, hat der Junge zwei Jahre lang überlebt.

Die Mutter, eine 39-jährige Frau, hatte sich von dem Vater des Jungen getrennt und einen neuen Partner gefunden. Sie entschied sich, zu ihm in das fünf Kilometer entfernte Sireuil zu ziehen. Ihr Sohn, der scheinbar ein Hindernis für ihre neuen Lebenspläne darstellte, wurde in der Wohnung zurückgelassen.

Essen gestohlen

Die Lebensbedingungen in der Wohnung waren alles andere als ideal. Der Junge musste oft ohne Heizung und Strom auskommen. Um die kalten Nächte zu überstehen, schlief er in Schlafsäcken und hüllte sich in mehrere Decken ein. Die Mahlzeiten bestanden hauptsächlich aus Konservendosen und Tomaten, die er von einem fremden Balkon stahl. Er wusch sich mit kaltem Wasser und versuchte, das Beste aus seiner Situation zu machen.

Die Mutter besuchte ihren Sohn sporadisch und brachte ihm gelegentlich etwas zu essen vorbei. Allerdings übernachtete sie nie in der Wohnung. „Ab und zu hätte auch die Mutter etwas Essen vorbeigebracht, allerdings nie in der Wohnung übernachtet“, bestätigt Barbara Couturier, die Bürgermeisterin von Nersac.

Gute Leistungen in Schule

Trotz dieser schwierigen Umstände schaffte es der Junge, seine Situation vor der Außenwelt zu verbergen. „Er war stets sauber, ein guter Schüler, er hat auch seine Hausaufgaben gemacht“, erzählt Couturier. Seine Leistungen in der Schule fielen nicht ab und er schien nach außen hin ein normales Kind zu sein. Zwei Jahre lang ging diese traurige Realität unbemerkt von der Gemeinschaft vorbei.

Erst als aufmerksame Nachbarn die Behörden alarmierten, kam die Wahrheit ans Licht. Die Mutter wurde schließlich vergangene Woche wegen Kindesgefährdung und -aussetzung zu sechs Monaten Haft verurteilt. Sie stritt vor Gericht ab, ausgezogen zu sein und behauptete, bei ihrem Sohn gelebt zu haben. Doch die Ermittlungen der Polizei entlarvten ihre Lügen. In der Wohnung wurden keine Kleidung für Erwachsene und ein leerer Kühlschrank vorgefunden. Mobilfunkdaten wiesen ebenfalls darauf hin, dass die Frau nur selten in der Wohnung war.

Diese Geschichte ist ein erschütterndes Beispiel dafür, wie Kinder in unserer Gesellschaft manchmal vernachlässigt und übersehen werden. Es ist eine Mahnung an uns alle, aufmerksam zu sein und uns für diejenigen einzusetzen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen.