Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat bei der Wahl am vergangenen Sonntag einen historischen Triumph erzielt. Ein wesentlicher Teil dieses Erfolgs ist auf die Abwanderungen ehemaliger Wählerinnen und Wähler der ÖVP zurückzuführen, wie sich besonders in Wien zeigt.
Rückgang der SPÖ-Stimmen
Wie schon bei der Nationalratswahl 2019 haben 132.000 Wienerinnen und Wiener erneut für die SPÖ gestimmt. Trotzdem musste die Partei dieses Mal erhebliche Verluste an Nichtwähler hinnehmen. 70.000 Stimmen beziehungsweise 31 Prozent der ehemaligen SPÖ-Wähler blieben am Wahltag zu Hause. So eine Wählerstromanalyse von Foresight für den ORF. Gegenüber stehen Zugewinne der SPÖ durch ehemalige Grün-Wähler, von denen nun 34 Prozent für die Sozialdemokraten stimmten.
Gewinne der FPÖ auf Kosten der ÖVP
Die FPÖ profitierte bei der Nationalratswahl 2024 am stärksten von den Stimmenverlusten der ÖVP. 56.000 Wiener Wählerinnen und Wähler, die bei der Nationalratswahl 2019 noch die ÖVP unterstützt hatten, entschieden sich diesmal für die Freiheitlichen. Dies entspricht einem Anteil von 28 Prozent der damaligen ÖVP-Unterstützer in Wien. Auch die NEOS verloren in Wien 19.000 Stimmen, was 23 Prozent ihrer einstigen Wählerschaft entspricht, an die ÖVP.
Ein Blick auf die Gemeinderatswahl 2020 verdeutlicht die Dynamik der jüngsten Entwicklungen. Rund 22 Prozent der damaligen ÖVP-Wähler haben nun ihre Stimme der FPÖ gegeben. Auch Anhänger der Bier-Partei aus 2020 zeigten einen Wechsel zu den Freiheitlichen. 22 Prozent dieser Wählergruppe entschieden sich aktuell für die FPÖ. Die SPÖ verlor hingegen acht Prozent ihrer Wähler an die FPÖ und musste akzeptieren, dass 30 Prozent derjenigen, die 2020 noch für sie gestimmt hatten, diesmal nicht zur Wahl gingen.
In Wiener Wahlkreisen zeichnet sich somit ein deutliches Bild ab. Die FPÖ konnte erheblich durch Abwanderungen von früheren ÖVP-Wählern profitieren, während die SPÖ sowohl an Nichtwähler als auch an die Freiheitlichen Stimmen verlor.
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