Mit vier konkreten Maßnahmen wollen die Neos die österreichische Bildungspolitik revolutionieren. Handyverbot, Bürokratieabbau und Orientierungsklassen stehen auf der Agenda.
Die Bundesregierung ist seit knapp zwei Monaten im Amt und hat bereits verschiedene Projekte initiiert. Nun rücken die Neos ihr zentrales Anliegen in den Vordergrund: die Bildungspolitik. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag kündigten Neos-Klubobmann Yannick Shetty und Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre den Beginn einer „Aufholjagd in der Bildungspolitik“ ab dem 1. Mai an. Shetty stellte vier konkrete Maßnahmen vor, die noch im laufenden Jahr verwirklicht werden sollen.
Konkrete Bildungsmaßnahmen
An erster Stelle nannte Shetty das Handyverbot an Schulen, das mit 1. Mai wirksam wird. „Natürlich ist es nicht die große Bildungsreform, aber eine konkrete Maßnahme, um Konzentrationskiller Handy von den Klassenzimmern wegzubringen„, erläuterte der Neos-Politiker. Zudem werde eine Initiative zur Entbürokratisierung gestartet, die darauf abzielt, den Verwaltungsaufwand an Schulen um 80 Prozent zu reduzieren. Die entsprechenden Verfahren seien bereits eingeleitet worden. „Wir wollen die Lehrkräfte entlasten, damit die sich auch auf die Kinder konzentrieren können“, so Shetty.
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Experten der Medizinischen Universität Wien unterstützen grundsätzlich die Maßnahme zum Handyverbot und bestätigen positive Effekte auf Konzentration und Sozialverhalten der Schüler. Sie betonen jedoch, dass begleitende Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz unverzichtbar seien. Die Opposition zeigt sich hingegen skeptisch: SPÖ und FPÖ kritisieren die Initiative scharf und werfen der Regierung vor, von wesentlicheren Bildungsproblemen abzulenken.
Neue Förderkonzepte
Als dritten Punkt erwähnte er die Orientierungsklassen, die nun in die Begutachtungsphase gehen, damit die ersten Klassen im Herbst starten können. Diese sollen nicht nur die Deutschkenntnisse der Kinder fördern, sondern auch einen Rahmen für österreichische Werte schaffen und den Schülern die benötigte Unterstützung bieten. In Wien und Vorarlberg laufen solche Orientierungsklassen bereits im Pilotbetrieb und werden in ersten Evaluierungen als wirksames Instrument für Integration und Sprachförderung bewertet. Abschließend verwies Shetty auf die Budgetplanung, in der trotz des erheblichen Defizits zusätzliche 62 Millionen Euro für die Deutschförderung vorgesehen sind. „Das ist ein Rekordbudget für die Förderung“, betonte er.
Künsberg Sarre unterstrich zum Abschluss: „Jahrelang waren die Probleme bekannt, aber es wurde nichts dagegen getan. Darum starten wir jetzt diese Bildungsoffensive.“
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