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Neue Quarantäne-Regeln: Homeoffice trotz Krankenstand?

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(FOTO: iStock)

Österreich steht vor neuen Herausforderungen: Es werden zahlreiche Fälle von Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus gemeldet. Das wirkt sich auf die Wirtschaft und die Arbeitskraft aus. Zahlreiche Arbeitnehmer sind in Quarantäne und damit arbeitslos. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) erklärte, dass die Regeln dafür „überdacht“ werden müssen. Der Wirtschaftsverband will unterdessen isolierte Mitarbeiter verpflichten, im „Homeoffice“ zu arbeiten.

Bereits Anfang des Jahres hat die Bundesregierung mit neuen Regelungen auf das Auftreten von Omikron reagiert. So ist es nun möglich, sich ab dem fünften Tag nach dem Nachweis einer Infektion durch einen PCR-Test von der Quarantäne zu befreien. Fällt der Test jedoch weiterhin positiv aus, endet die Isolierung automatisch nach zehn Tagen. Zudem werden geimpfte Personen nach einem Kontakt mit einer infizierten Person nicht mehr als Kontaktpersonen geführt.

Aber auch die Aufweichung der Regeln scheint keine Erleichterung zu bringen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „profil“ erklärte Nehammer, dass „ständig“ nachjustiert werde. Sein Fokus liegt einmal mehr auf der kritischen Infrastruktur – diese umfasst viele essentielle Bereiche von Krankenhäusern über die Müllabfuhr bis hin zum Lebensmittelhandel.

Angesichts der enormen Infektionsgefahr mit Omikron werden die derzeit geltenden Quarantänevorschriften wohl kaum verhindern können, dass viele Menschen gleichzeitig erkranken. Wir müssen uns also nicht nur auf eine „neue Dimension“ von Infektionen einstellen, sondern auch die Quarantäne neu überdenken. Die Corona-Beratungskommission des Landes, GECKO, arbeite bereits an einer neuen Lösung, so der Kanzler.

Er reagiert damit auch direkt auf eine Forderung des ÖVP-Wirtschaftsverbandes, der diese Woche darauf gedrängt hatte, dass Arbeitnehmer, die sich in Quarantäne oder Isolation von zu Hause befinden, weiterarbeiten sollten. Die Isolation sollte nicht automatisch wie ein Krankenstand behandelt werden und die Teilorganisation der ÖVP forderte neue gesetzliche Rahmenbedingungen. Die Anwältin und Arbeitsrechtsexpertin Katharina Körber-Risak bezweifelt jedoch, dass es eine praktische Umsetzung geben wird. Der Übergang zwischen einem asymptomatischen und einem symptomatischen Verlauf könne fließend sein, und es werde für einen Arzt nicht möglich sein, die Arbeitnehmer ständig zu untersuchen, sagte Körber-Risak am Freitag im Ö1-„Mittagsjournal“.

Auch aus Sicht der Arbeiterkammer gibt es hier Klärungsbedarf. So soll es beispielsweise strafbar sein, wenn Unternehmen von ihren ausgesonderten Mitarbeitern im Homeoffice Arbeitsleistung verlangen, gleichzeitig aber Entgeltfortzahlung nach dem Epidemiengesetz einfordern.