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Neue Studie: Bier gegen Krebs

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FOTO: iStock

Eine internationale Studie, veröffentlicht im Magazin „Nature Communications„, bringt neue Hoffnung in der Krebsforschung. Forschende aus Deutschland und den USA haben herausgefunden, dass Eigenschaften der Bierhefe tiefere Einblicke in die Überlebensstrategien von Krebszellen bieten könnten.

Von der Brauerei ins Labor: Die Rolle der Hefezelle

In Zusammenarbeit zwischen der Virginia School of Medicine und dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg untersuchten Wissenschaftler eine bestimmte Hefeart. Diese wird traditionell beim Bierbrauen eingesetzt und zeichnet sich durch ein bemerkenswertes Anpassungsvermögen in stressreichen Umgebungen aus. Konkret kann die Hefe bei Nährstoffmangel in einen Ruhezustand verfallen, ähnlich dem Mechanismus von Krebszellen, um dem Immunsystem zu entkommen.

Ahmad Jomaa von der University of Virginia School of Medicine erläutert, wie Hefezellen eine schützende Ribosomenhülle bilden, die das Erbgut unter Mangelbedingungen bewahrt. Derartige biologische Strategien könnten dazu beitragen, Krebszellen anfälliger für ähnliche Entzugsszenarien zu machen.

Zukunft der Krebstherapie

In fortlaufenden Studien wird untersucht, wie Zellen von diesem inaktiven Zustand in einen aktiven erwachen. Die Forschung zieht sich dabei durch die Nutzung von sowohl Hefezellen als auch kultivierten Krebszellen. Die Resultate dieser Untersuchungen könnten neue Marker entdecken, welche ruhende Krebszellen aufspüren und gezielt behandeln lassen. Dies könnte den Heilungserfolg von Krebspatienten revolutionieren.

Frederica Bertsch vom Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie fügt hinzu: „Mit der wachsenden Erkenntnis über den Ruhezustand der Zellen nähern wir uns potenziell grundlegenden neuen Therapieansätzen.“ Die Herausforderungen für die kommenden Jahre bestehen darin, diese bahnbrechenden Entdeckungen in praktische Anwendungen zu überführen.