Kunstvolles Wasserwerk oder monströses Schreckbild? Der „Jubiläumsbrunnen“ in Wien-Favoriten sorgt für Kontroversen. Die feierliche Eröffnung des Brunnens am Helmut-Zilk-Platz fand am vergangenen Dienstag statt, wobei Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Zeremonie leiteten.
Das Künstlerkollektiv Gelatin, bestehend aus Wolfgang Gantner, Ali Janka, Florian Reither und Tobias Urban, hat den neuen Jubiläumsbrunnen für Wien entworfen. Sie fügten 33 Skulpturen hinzu, die das Brunnenbecken bilden. Cornelia Offergeld, Kuratorin von „Kunst im öffentlichen Raum“ (KÖR), lobte das Werk als „eine Hommage an die Gesellschaft und deren Kraft, in spielerischer Weise umgesetzt“. Sie fügte hinzu, dass „die Schönheit der Menschen sich in den insgesamt 33 Skulpturen in ihrer Imperfektion“ offenbare.
Lob von Ludwig
Bürgermeister Ludwig lobte den neuen Brunnen, das Bauwerk zeige ein „Miteinander. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler nannte ihn „eine gelungene Symbiose“ zwischen ihrem Ressort und jenem von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (beide SPÖ). Ein großartiges Symbol hätten Gelatin geschaffen, welches das „große Wir“ und die Unterschiedlichkeit vereine.
Nicht alle teilen diese Begeisterung. Peter Westenthaler, ehemaliger Politiker, bezeichnete den Brunnen als „abgrundtief hässlich“. Er fügte hinzu: „Viele Familien trauen sich mit ihren Kindern nicht mehr vorbei, weil diese sich vor den Monstern fürchten.“ Westenthaler behauptete sogar, „Helmut Zilk würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, was auf seinem Platz hingestellt wurde.“
2,1 Millionen Euro
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 2,1 Millionen Euro. Dies beinhaltet Planung, künstlerischer Wettbewerb, Projektumsetzung, künstlerische Gestaltung, Bau sowie die technische Ausstattung. Die Künstlergruppe Gelatin betonte, dass es ihnen „vor allem um die Vielfalt“ ging und dankte der Stadt Wien „für den Mut des Engagements.
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