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Füllungen

Neues EU-Verbot: Das ändert sich für dich beim Zahnarztbesuch

(FOTO: iStock/seoterra)
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Die EU nimmt das Schwermetall Quecksilber ins Visier: Geplante Maßnahmen zielen darauf ab, den Einsatz quecksilberhaltiger Zahnfüllungen und den Export quecksilberhaltiger Lampen zu beschränken. Der Hintergrund dieser Entscheidung liegt in der hohen Toxizität des Metalls, das bei Menschen dauerhafte Schäden an Gehirn, Lunge, Nieren und dem Immunsystem verursachen kann.

Die Unterhändler des EU-Parlaments und der EU-Staaten haben sich auf diese neuen Vorgaben geeinigt. Der Vorschlag geht auf die EU-Kommission zurück, die diesen bereits im Sommer vorgestellt hatte. Die beiden Institutionen müssen dem Vorhaben noch zustimmen, was jedoch in der Regel als Formsache gilt. Nach Angaben von Marlene Mortler, der Chefverhandlerin des EU-Parlaments, wurde ebenfalls beschlossen, dass der Export quecksilberhaltiger Lampen in Länder außerhalb der EU nur noch bis zum 30. Juni 2026 erlaubt sein soll.

Aktuell nur einige Ausnahmen

Doch warum ist diese Entscheidung so bedeutend? Trotz der Verfügbarkeit quecksilberfreier Alternativen werden in der EU jährlich immer noch rund 40 Tonnen Quecksilber für Zahnamalgam verwendet. Aktuell sind solche Füllungen nur bei Kindern unter 15 Jahren sowie bei schwangeren und stillenden Frauen verboten. Für diese Personen wurden in Österreich zwischen Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und der Zahnärztekammer als Zahnfüllungs-Ersatz Glasionomer-Zemente als Kassenleistung vereinbart.

Allerdings sollen Ausnahmen auch in Zukunft möglich sein, wenn ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin eine Amalgamfüllung aus medizinischen Gründen für unbedingt erforderlich hält. Ob Komposit- oder Kunststofffüllung, Goldhämmerfüllungen und Gold-Inlays oder auch Keramik-Inlays – genügend Alternativen zu quecksilberhaltigen Amalgam-Zahnfüllungen gibt es bereits.

Quecksilber ist kein neuer Akteur in unserem Alltag. In der Vergangenheit wurde das Schwermetall in Batterien, Thermometern und Leuchtstoffröhren verwendet. Das Einatmen von Quecksilberdämpfen kann zu dauerhaften Schäden führen. Daher ist es umso wichtiger, dass die EU aktiv wird und Maßnahmen ergreift, um die Verwendung und den Export von quecksilberhaltigen Produkten einzuschränken. Diese Entscheidung könnte einen wichtigen Schritt in Richtung einer gesünderen und sichereren Umwelt darstellen.