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Registrierungssystem

ACHTUNG! Neues Reisesystem für Personen aus Nicht-EU-Staaten

ACHTUNG! Neues Reisesystem für Personen aus Nicht-EU-Staaten
FOTO: iStock/Kirk Fisher

Die Europäische Union führt am 10. November einen neuen, automatisierten IT-System zur Registrierung von Ein- und Ausreisen ein. Dieser Schritt wurde von der EU-Kommissarin für Inneres und Migration, Ylva Johansson, angekündigt.

Der europäische Korrespondent Nikola Radisic erklärt, dass dieses System aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil, bekannt als EES (Einreise-/Ausreise-System), wird am 10. November in Betrieb genommen und ist kostenfrei. Das neue System ersetzt die bisherigen Stempel im Pass. Außerdem erfordert das erneuerte Reisesystem die Registrierung auf einer Webseite oder mobilen Anwendung.

Einführung des EES-Systems

Das EES-System erfasst die Ein- und Ausreisen von Nicht-EU-Bürgern, einschließlich derjenigen aus Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz. Reisende müssen ihre Personalausweisdaten und biometrische Informationen auf der entsprechenden Website oder App eintragen. So wird ihre Ein- und Ausreisen dokumentiert, wie das Nachrichtenportal n1info.rs erklärt. Das System überwacht den Aufenthalt der Reisenden in der EU. Der auf maximal 90 Tage innerhalb von 180 Tagen begrenzt ist.

Ablauf der Registrierung

Für jede Reise in die EU ist eine vorherige Registrierung erforderlich. Dies wird auf der EES-Webseite oder App erledigt. Neben den grundlegenden Daten sind auch biometrische Informationen notwendig. Die Anmeldung ist jedoch kostenfrei und hat keine Auswirkungen auf die bestehenden Visa-Regelungen, wie Radisic betont: „Wenn Sie keines der Einreiseverboten haben, keinen kriminellen Hintergrund oder anderweitige Auffälligkeiten, haben Sie nichts zu befürchten.“

Verzögerungen in der Einführung der EES-Anwendung

Ein Sprecher der Europäischen Kommission erklärte gegenüber der Webseite „The Local“, dass die Anwendung ab dem 6. Oktober für Schengen-Mitgliedsländer verfügbar sein sollte. Dennoch gab es in der Vergangenheit Verzögerungen, und es ist möglich, dass erneut Verschiebungen auftreten.

Etwas komplizierter: ETIAS-System

Der zweite Teil des neuen EU-Systems ist das Europäische Reiseinformations- und Genehmigungssystem (ETIAS), das voraussichtlich Mitte nächsten Jahres in Betrieb genommen wird. Im Gegensatz zum EES-System, das nur registriert, prüft ETIAS die Reisenden intensiv und gibt Reisegenehmigungen aus. Diese Genehmigungen sind mit dem Reisepass verknüpft, kosten sieben Euro und gelten für drei Jahre oder bis zum Ablauf des Reisepasses.

Das ETIAS-System sammelt keine biometrischen Daten und die Genehmigungen werden in der Regel innerhalb weniger Minuten erteilt, es sei denn, es gibt rechtliche Hürden, weshalb der Prozess bis zu 30 Tage dauern kann. Radisic rät daher, den Antrag rechtzeitig vor Reisebeginn zu stellen.

Ziel der neuen Systeme

Mit der Einführung der EES- und ETIAS-Systeme möchte die EU eine bessere Kontrolle über die Migration innerhalb ihrer Staaten erlangen und den Grenzübertritt beschleunigen. Diese Systeme ersetzen den bisherigen Mangel an zentralisierten Daten darüber, wer in die EU ein- und ausreist und wie lange sie sich dort aufhalten. Es sei nochmals festzuhalten: Es handelt sich hierbei nicht um die Wiedereinführung eines Visasystems.

Ab November tritt damit zunächst die Registrierungspflicht für Reisen in Kraft, während im nächsten Jahr die tatsächliche Reisegenehmigung durch ETIAS folgen wird. Auch wenn kein Visum nötig sein wird, kann der Grenzübertritt an den EU-Außengrenzen weiterhin verweigert werden.