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PROZESS GEGEN MUTTER

Neugeborenes mit Schere getötet: Half der Opa beim Mord?

FOTO: iStock/Rafa Jodar
FOTO: iStock/Rafa Jodar

Eine neue Wende gibt es im schockierenden Fall einer jungen Steirerin, die angeklagt ist, ihren neugeborenen Sohn unter grausamen Umständen getötet zu haben.

Die Ermittlungen, die das Verbrechen vom Februar 2023 in Kapfenberg betreffen, richten nun den Fokus auch auf den Vater der Beschuldigten.

Schwangerschaft geleugnet?

Im Februar 2023 brachte eine 27-jährige Frau mit serbischen Wurzeln ihren Sohn in ihrem eigenen Schlafzimmer auf die Welt. Die Beziehung mit einem christlichen Fußballspieler wurde aus Angst vor Konsequenzen durch ihren strenggläubigen muslimischen Vater geheim gehalten. Nachdem sie dem frischgebackenen Vater die Botschaft „Ich glaube, ich war schwanger, Schatz“ hinterlassen hatte und ihm Fotos von der Geburt schickte, ignorierte er ihre Nachrichten und verständigte auch keine Rettung.

Geringe Strafe für brutalen Mord

Kurz nach der Geburt kam es zur schrecklichen Tat: Das Neugeborene wurde laut Anklage mit 15 Scherenstichen verletzt, sein Hals mit einem Geschenkband abgeschnürt und auf den Kopf des kleinen Jungen eingeschlagen. Die schockierende Tat führte im Juni diesen Jahres zur Verurteilung der jungen Frau durch das Gericht in Graz zu einer Haftstrafe von 20 Monaten – vier davon unbedingt.

Ermittlungen gegen den Großvater

Die Staatsanwaltschaft Leoben hat jetzt auch den Vater der Beschuldigten im Visier. Gutachter hatten festgestellt, dass die junge Frau zum Tatzeitpunkt unter starkem Blutverlust litt, was ihre Zurechnungsfähigkeit erheblich einschränkte. Dies wirft die Frage auf, ob sie alleine für das grausame Verbrechen verantwortlich ist. Der Vater der jungen Frau, der sich zum Zeitpunkt der Tat in einem Raum nebenan aufgehalten haben soll, beteuert, von dem Vorfall nichts bemerkt zu haben. Dies wurde während des Prozesses bereits bezweifelt.

Andreas Riedler, Sprecher der Staatsanwaltschaft, hat bestätigt, dass nun auch gegen den Großvater des getöteten Säuglings wegen Beihilfe zum Mord ermittelt wird. Der Beschuldigte ist jedoch weiterhin auf freiem Fuß.