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Sicherheitsdebatte

Notfallplan für Kliniken: Wie sich Spitäler auf den Kriegsfall vorbereiten sollen

Spital Kriegsfall
Symbolfoto. FOTO: iStock/upixa

Eine neue Bedrohungslage in Europa entfacht Diskussionen über ein krisenfestes Gesundheitssystem.

Die militärische Bedrohung Europas durch Russland und die Unsicherheit über die zukünftige Sicherheitspartnerschaft mit den USA unter dem neuen Präsidenten Donald Trump haben in Deutschland eine Debatte über die Notwendigkeit eines krisenfesten Gesundheitssystems ausgelöst. Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach von der CSU fordert in diesem Kontext ein bundesweites Programm, um die medizinische Versorgung auf einen möglichen Kriegsfall vorzubereiten.

80 Millionen Menschen

Im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ betonte Gerlach die Dringlichkeit, das deutsche Gesundheitssystem und die Zivilgesellschaft für Krisensituationen zu rüsten. Sie schlägt die Einführung eines umfassenden „Zivilen Operationsplans Deutschland“ vor, der sicherstellen soll, dass die medizinische Versorgung unter Kriegsbedingungen für über 80 Millionen Menschen gewährleistet bleibt und verwundete Soldaten versorgt werden können. Gerlach sieht darin eine ebenso wichtige Aufgabe wie die der Bundeswehr.

Bayerns Vorbereitungen

In Bayern hat bereits eine Überprüfung der Alarm- und Einsatzpläne der Krankenhäuser begonnen. Gleichzeitig arbeiten Hilfsorganisationen daran, Pflegeunterstützungskräfte auszubilden, um im Notfall das Pflegepersonal zu entlasten.

Neben der Diskussion über die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht bringt Gerlach auch die Idee eines Zivildienstes ins Spiel. Ein solcher Dienst könnte helfen, personelle Engpässe im Gesundheitswesen und anderen kritischen Bereichen zu überbrücken und so die Resilienz der Infrastruktur in Krisenzeiten zu stärken.