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RUSSLAND

,,Nukleares Ultimatum“: Atombombe über Sibirien?

(Foto: iStock)


Margarita Simonjan, die bekannte RT-Chefredakteurin und loyale Kreml-Anhängerin, hatte einen kontroversen Vorschlag: eine Atombombe irgendwo über Sibirien abzuwerfen, um dem Westen ein „nukleares Ultimatum“ zu stellen.


Margarita Simonjan ist in Russland kein unbeschriebenes Blatt. Als Chefredakteurin des staatlichen russischen Fernsehsenders RT steht sie regelmäßig im Rampenlicht und ist bekannt für ihre Unterstützung des Kremls und Präsident Wladimir Putins. Nun sorgt ein provokanter Vorschlag Simonjans für hitzige Debatten. In ihrer TV-Show auf ,,RT Russia“ schlug sie vor, eine Atombombe ,,irgendwo über Sibirien“ zu zünden. Ein solcher Atomschlag, so Simonjan, würde als ,,nukleares Ultimatum“ gegen den Westen dienen. ,,Der Westen wird nicht aufhören, Russland zu erwürgen“, argumentierte sie. ,,Die USA und Europa müssen verstehen, dass in einer Sekunde etwas sehr, sehr Schmerzhaftes geschehen kann.“

Simonjan behauptete weiter, dass eine Atombombe über Sibirien keine katastrophalen Folgen hätte, wie etwa einen nuklearen Winter oder tödliche Strahlung. Sie argumentierte, dass es lediglich die Elektronik stören und Kabeltelefone zurückbringen würde, was aus ihrer Sicht sogar Vorteile hätte.

Stellung des Kremls

Doch dieser Vorschlag, so radikal er auch sein mag, fand nicht nur im Westen, sondern auch in Russland selbst wenig Anklang. Der Kreml distanzierte sich von Simonjans Äußerungen. Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass Russland weiterhin das Atomteststopp-Regime einhalte und Simonjan keine offizielle Regierungsposition vertrete. Ihre Aussagen spiegelten daher nicht die offizielle Haltung Russlands wider. Auch der Bürgermeister von Nowosibirsk, Anatoli Lokot, äußerte sich kritisch zu Simonjans Vorschlag und wies darauf hin, dass die Folgen eines oberirdischen Atomangriffs jahrtausendelang anhalten könnten.

Simonjan selbst hat mittlerweile ihre Aussagen zurückgezogen und behauptet, sie habe nie vorgeschlagen, eine Atombombe über Sibirien zu zünden. Sie hat eine Verleumdungsklage gegen einen Berater eines Gesetzgebers eingereicht, der ihr die Absicht eines Atomangriffs vorgeworfen hatte. Simonjan betonte, dass diese Vorwürfe ihren Ruf schädigen und ihr erheblichen Schaden zufügen.