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Porsche in Russland

Österreichischer Unternehmer und Putin wollen russische Autoindustrie retten

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(FOTO: iStock/ jetcityimage)

Der österreichische Unternehmer Siegfried Wolf, Mitglied des Porsche SE-Aufsichtsrats, rückt in den Mittelpunkt des Interesses durch seine enge Zusammenarbeit mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Gemeinsam wollen sie die angeschlagene russische Automobilindustrie revitalisieren.

Ein aufschlussreicher Brief, der dem deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel zugespielt wurde, enthüllt Wolfs ambitionierten Plan: ungenutzte Volkswagen-Fabriken sollen zur Wiederbelebung der legendären russischen Automarke Wolga dienen. In einem Schreiben schlägt Wolf vor, dass die neuen Wolga-Modelle auf Skoda-Plattformen basieren, jedoch mit einer völlig neuen äußeren Gestaltung, die klassische Designelemente der russischen Marke integriert.

Der Brief, der angeblich von Wolf persönlich verschickt wurde, skizziert ein ehrgeiziges Projekt, das bedeutende Investitionen von 60 Milliarden Rubel (ca. 735 Millionen US-Dollar) seitens Russland erfordert, um jährlich etwa 270.000 Fahrzeuge zu produzieren. Ziel des Vorhabens ist die Wiederbelebung der russischen Automobilindustrie, die durch internationale Sanktionen finanziell angeschlagen ist. Wolfs Projekt verspricht die Schaffung von 12.000 Arbeitsplätzen.

Zweifel an Wolfs Behauptungen

Obwohl Wolf behauptet, eine grundsätzliche Zustimmung von der Volkswagen-Führung für seinen Vorschlag zur Rettung der russischen Autoindustrie zu haben, gibt es nun Zweifel an seinen Aussagen. Der Vorstand von Volkswagen sagte offiziell gegenüber Der Spiegel, dass er „nichts von diesem Brief und seinem verwirrenden Inhalt“ wisse.

Die Beteiligung eines Porsche SE-Aufsichtsratsmitglieds, der Muttergesellschaft von Volkswagen, am russischen Geschäft wirft Fragen auf und verursacht Unruhe bei allen Beteiligten.