Start Aktuelles
Verkehrsänderung

Nur zwei Fahrgäste pro Stunde: Wiener Rufbus-Experiment gescheitert

Wien Bushaltestelle
(Symbolbild FOTO: iStock)

**Nach nur drei Jahren endet der Testbetrieb des digitalen Rufbusses in Wien-Liesing. Mit durchschnittlich zwei Fahrgästen pro Stunde konnte der weiße Elektrobus nicht überzeugen.**

Der kleine weiße Elektrobus, der seit 2022 in Wien-Liesing verkehrte, stellt seinen Dienst ein. Das Fahrzeug, das Passagieren ermöglichte, per App eine Fahrt von verschiedenen Sammelpunkten zur U-Bahn, zum Einkaufen oder zur Schule zu buchen, war als umweltfreundliche Ergänzung zum bestehenden Netz der Wiener Linien konzipiert worden. Neben der Alltagserleichterung sollte er auch zur Verkehrsentlastung beitragen.

Die Wiener Linien beenden nun dieses Angebot. „Es handelte sich um ein Pilotprojekt, das nun abgeschlossen und evaluiert wurde“, erklären die Verkehrsbetriebe. Laut einem Bericht des „Kurier“ habe die Auswertung ergeben, „dass der Zusatznutzen eines On-Demand-Angebots in Wien-Liesing zu gering ausfällt“. Der Testbetrieb wird daher nicht fortgesetzt und das Angebot endet mit 31. Oktober.

Der SPÖ-Bezirksvorsteher Gerald Bischof äußert zwar Bedauern über diese Entscheidung, zeigt jedoch Verständnis für die Maßnahme. „Begründet wird dieser Schritt mit einer sehr geringen Auslastung, die im Durchschnitt der letzten Monate nur rund zwei Fahrgäste pro Stunde betrug„, erklärt Bischof. Eine detaillierte Zahlenauswertung wollen die Wiener Linien nach vollständigem Abschluss der Evaluierung präsentieren.

⇢ Schulalarm nach Entführungsversuch: Polizei fahndet nach weißem Kombi

Verbesserte Alternativen

Als Alternative verweisen die Betreiber auf Verbesserungen im regulären Angebot des öffentlichen Verkehrs. So wurden die neuen elektrisch betriebenen Buslinien 61B und 64B eingeführt und bestehende Strecken wie 61A und 64A neu strukturiert. Diese Maßnahmen hätten den Bedarf für den Hüpfer-Service reduziert.

Erfolg in Donaustadt

In Wien-Donaustadt stellt sich die Situation grundlegend anders dar. Dort wird der Wien Mobil Hüpfer nicht nur beibehalten, sondern soll sogar erweitert werden. Dort verzeichnet der Service eine konstante Nachfrage, während das Netz des Linienverkehrs deutlich weniger engmaschig ist als in Wien-Liesing.

Die Wiener Linien kündigen an, dass das Projekt dort „in die nächste Phase“ gehe und „intensiviert“ werde.

Somit bleibt der Hüpfer zumindest in einem Wiener Bezirk als flexible und umweltschonende Option für kürzere Strecken erhalten.