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Gesundheitsrisiko

Warum Frauen durch Sonne häufiger Herzinfarkte erleiden!

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Wenn die Sonne tobt, schlägt das Herz Alarm: Brasilianische Forscher entdeckten, dass geomagnetische Stürme das Herzinfarktrisiko verdreifachen können – besonders bei Frauen.

Die elektromagnetische Strahlung und Teilchenströme, die permanent von der Sonne ausgehen, können bei Kontakt mit dem Erdmagnetfeld geomagnetische Stürme auslösen. Diese manifestieren sich nicht nur in Form von Polarlichtern, sondern beeinflussen möglicherweise auch physiologische Prozesse im menschlichen Organismus. Vorangegangene Forschungsarbeiten haben bereits Hinweise darauf gefunden, dass derartige magnetische Fluktuationen Auswirkungen auf kardiovaskuläre Parameter wie Blutdruck, Herzschlag und Durchblutung haben könnten.

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Ein Forscherteam der Universität São Paulo hat die Daten von etwa 1.500 Herzinfarktpatienten aus den Jahren 1998 bis 2005 ausgewertet und mit den zeitgleichen solaren Aktivitätsmustern korreliert. Die Resultate sind bemerkenswert: An Tagen mit geomagnetischen Störungen lag die Inzidenz von Herzinfarkten nahezu dreimal höher als während Phasen mit ruhigem Weltraumwetter.

Besonders auffällig war die geschlechtsspezifische Verteilung der Betroffenen. Frauen, insbesondere in höherem Alter, reagierten deutlich empfindlicher als männliche Probanden. Die Ursachen für diese Geschlechterdifferenz sind noch nicht abschließend geklärt. Die Wissenschaftler vermuten jedoch, dass hormonelle Faktoren oder zelluläre Unterschiede die kardiovaskuläre Regulation bei Frauen anfälliger für magnetische Schwankungen machen könnten.

Geomagnetische Störungen

Das Weltraumwetter wird maßgeblich durch solare Aktivität beeinflusst, was wiederum Auswirkungen auf das Erdmagnetfeld hat. Dieses Phänomen wird als geomagnetische Störung bezeichnet. Geomagnetische Störungen entstehen vorwiegend durch intensive solare Ereignisse wie koronale Massenauswürfe, bei denen gewaltige Mengen elektromagnetischer Partikel von der Sonnenoberfläche ins All geschleudert werden. Ein erheblicher Anteil dieser Partikel durchquert den interplanetaren Raum und trifft auf die Magnetosphäre unseres Planeten.

Risikofaktor Sonne

Die brasilianischen Wissenschaftler entdeckten, dass durch Sonnenaktivität ausgelöste geomagnetische Störungen das Herzinfarktrisiko signifikant steigern – mit besonders ausgeprägten Effekten bei weiblichen Personen. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass geomagnetische Störungen ein bislang unterschätzter Risikofaktor für Herzinfarkte sein könnten“, so das Forschungsteam. Unbestritten bleibt: Der Stern im Zentrum unseres Sonnensystems ermöglicht Leben auf der Erde – scheint jedoch gleichzeitig gesundheitliche Risiken zu bergen. Vor allem Frauen sollten bei verstärkter solarer Aktivität möglicherweise ihre körperliche Belastung reduzieren.

Unser Zentralgestirn versorgt die Erde mit Licht, thermischer Energie und den Grundvoraussetzungen für Leben – doch seine Kraftentfaltung birgt offenbar auch kardiovaskuläre Risiken für den Menschen.