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Hochwasser

Öffi-Chaos in Wien: U-Bahnen lahmgelegt, Straßen gesperrt

Nach heftigen Regenfällen und den daraus resultierenden Hochwassern bleibt die Verkehrssituation im Osten Österreichs stark beeinträchtigt. Besonders betroffen sind die Öffis und der Straßenverkehr in Wien und Niederösterreich.

In Wien sind die U-Bahn-Linien weiterhin eingeschränkt:

  • Die U2 ist nur zwischen den Stationen Seestadt und Taborstraße in Betrieb. Alternative: Linien 1 und 2
  • Die Linie U3 fährt nur zwischen Ottakring und Schlachthausgasse. Alternative: Linien 18, 71 und 74A
  • Die U4 verkehrt zwischen den Stationen Heiligenstadt und Friedensbrücke. Ersatzweise können die Linien 1 und 2 genommen werden. Ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Hütteldorf und Karlsplatz wurde eingerichtet.
  • Die Linie U6 ist zwischen Meidling und dem Westbahnhof außer Betrieb. Ersatzweise fährt die Linie 62 ab Bahnhof Meidling über die Stationen Margaretengürtel und Westbahnhof bis Burggasse – Stadthalle und zurück.

Autobahnen betroffen

Die Lage auf den Autobahnen und Schnellstraßen bleibt angespannt. Die A1 war ab dem Knoten St. Pölten in Fahrtrichtung Wien gesperrt, ist jedoch mittlerweile wieder einspurig befahrbar. Auf der A3 kam es im Bereich Ebreichsdorf zur Blockade durch Überflutungen. Sonntagnacht mussten zudem die A2 zwischen der SCS und Traiskirchen in beiden Richtungen, sowie die S3 zwischen Großstelzendorf und Göllersdorf Richtung Stockerau gesperrt werden.

In Wien sind die A1-Westein- und -ausfahrt weiterhin gesperrt. Auch auf der A21 war der rechte Fahrstreifen abschnittsweise überflutet.

Zugstrecken gesperrt – Reisewarnung der ÖBB bleibt aufrecht

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben ihre seit Freitag bestehende Reisewarnung bis Donnerstagabend verlängert. „Die ÖBB ersuchen eindringlich, von nicht unbedingt notwendigen Reisen abzusehen“, hieß es seitens der Bahnen am Sonntagabend. Aufgrund von etwa 40 Streckenunterbrechungen ist der Bahnverkehr in Niederösterreich stark eingeschränkt. Die Westbahnstrecke ist zwischen dem Wiener Hauptbahnhof/Wien Westbahnhof und St. Valentin unterbrochen. Fernverkehrszüge fahren zwischen St. Valentin und Salzburg, während die Westbahn zwischen Linz und Salzburg verkehrt. Eine gegenseitige Ticketanerkennung zwischen ÖBB und Westbahn wurde vereinbart, um die Situation für die Reisenden zu erleichtern.

Der Fernverkehr der Südstrecke wurde bereits um 18.00 Uhr zwischen Wien und Mürzzuschlag eingestellt. Intercity-Züge und Railjets von und nach Kärnten enden nun in Bruck an der Mur, und Railjets von Graz nach Wien erreichen nur noch Mürzzuschlag. Auch die Ostbahn zwischen Wien Hauptbahnhof und Hegyeshalom wurde um 18.00 Uhr gesperrt. Railjets zwischen Prag und Graz verkehren nur noch zwischen Prag und Wien. Sämtliche Nightjet-Verbindungen sind aufgrund der Streckensperren ausgefallen.

Ersatzbetrieb mit Bussen

Ein Bus-Notfahrplan für die gesperrten Abschnitte der Süd- und Weststrecke wurde von den Bundesbahnen ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem Postbus wird versucht, ein Minimalangebot zwischen Wien Hauptbahnhof und Mürzzuschlag sowie Wien Hauptbahnhof und Linz Hauptbahnhof ohne Zwischenhalte per Bus zu ermöglichen. Abfahrtszeiten der Busse sind um 6.00, 9.00, 12.00, 15.00, 18.00 und 21.00 Uhr.

Aufgrund der extremen Wetterbedingungen und der Streckensperrungen wurde die Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets aufgehoben, die nun bis einschließlich nächsten Sonntag gültig sind. ÖBB-Tickets für von der Reisewarnung betroffene Züge sind erstattungsfähig. Es kann jedoch zu längeren Wartezeiten beim Kundenservice kommen.

Die Bundesbahnen betonten zudem, dass in Abstimmung mit dem Land Niederösterreich in den betroffenen Krisengebieten am Montag keine Linienverkehre des Postbusses stattfinden werden.