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Meilenstein

Österreich führt erste „Toilette für alle“ ein!

Toilette
FOTO: iStock

Die erste Changing Place Toilette Österreichs öffnet am 21. April in Innsbruck ihre Türen. Der spezielle Sanitärraum mit Deckenlifter und Pflegeliege bietet Menschen mit schweren Behinderungen neue Teilhabemöglichkeiten.

In Innsbruck erfolgt am 21. April die Premiere für barrierefreie Sanitäranlagen der besonderen Art: Österreichs erste „Changing Place“-Toilette (speziell ausgestatteter Sanitärraum für Menschen mit schweren Behinderungen) öffnet ihre Türen. Diese speziell konzipierte Einrichtung verfügt über Deckenlifter und Pflegeliege – essentielle Ausstattungsmerkmale für Menschen mit umfassendem Unterstützungsbedarf. Der innovative Sanitärraum befindet sich im Hauptgebäude der Tiroler Versicherung in der Wilhelm-Greil-Straße und steht ab dem Eröffnungstag zur Verfügung.

„Das ist für uns ein konsequenter Schritt in Richtung Inklusion und echte Teilhabe am öffentlichen Leben„, erklärte Georg Gridling von der Tiroler Versicherung. „Changing Places“ nutzen Menschen beispielsweise mit Mehrfachbehinderungen, mit hohen Querschnittlähmungen, Muskel- und Nervenerkrankungen und Multipler Sklerose.

Besondere Ausstattung

Die spezialisierte Einrichtung für Personen mit schweren Beeinträchtigungen und deren Begleitpersonen zeichnet sich durch ein integriertes Deckenlift-System sowie eine höhenverstellbare Liege und Toilette aus. Die Ausstattung umfasst zusätzlich eine barrierefreie Dusche. Zugänglich ist der Raum täglich rund um die Uhr mittels Eurokey (standardisierter Schlüssel für barrierefreie Einrichtungen), den alle Personen mit Behindertenpass nach entsprechendem Zusatzantrag erhalten können.

Internationale Vorbilder

Während in Österreich nun erstmals eine solche Anlage realisiert wird, gehören „Changing Places“ in anderen europäischen Ländern bereits zum Standard. Großbritannien nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: Dort sind derartige Toiletten vielerorts bereits selbstverständlich, und seit 2021 besteht für öffentliche Gebäude mit einem Fassungsvermögen von mehr als 350 Personen sogar eine gesetzliche Installationspflicht. In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren ebenfalls vermehrt Initiativen zur Schaffung solcher Anlagen formiert – zuletzt etwa in München.

Auf österreichischem Boden fehlte bislang eine vergleichbare Einrichtung, obwohl der Verein Bizeps, der sich für ein selbständiges Leben von Menschen mit Behinderung engagiert, solche Sanitäranlagen seit langem fordert.