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1984

Olympische Winterspiele: Vor 40 Jahren war Sarajevo Mittelpunkt der Welt

OYMPISCHE_SPIELE_SARAJEVO
(FOTO: EPA/Fehim Demir)

Vor genau vier Jahrzehnten, am 8. Februar 1984, wurden die Olympischen Winterspiele im bosnischen Sarajevo eröffnet – ein Ereignis, das die Stadt in den Fokus der Welt rückte und bis heute unvergessen bleibt.

Mit 1.272 Sportlern aus 49 Ländern waren die Spiele in Sarajevo ein internationales Großereignis. Besonders bemerkenswert war, dass zum ersten Mal ein afrikanischer Skifahrer, Lamine Geje aus dem Senegal, bei den Winterspielen antrat. Die Wettkämpfe umfassten Disziplinen wie alpines Skifahren, Bob- und Rodeln, Eishockey, Eiskunstlauf, Biathlon, nordisches Skifahren und Skispringen.

besondere Ereignisse

Trotz anfänglicher Sorgen um Schneemangel, der die Spiele zu gefährden schien, sorgte ein heftiger Schneefall in der Nacht vor der Eröffnung für perfekte Bedingungen. Der Skifahrer Jure Franko holte für Jugoslawien die erste olympische Medaille, ein Silber im Riesenslalom. Die Eiskunstläuferin Katarina Witt begeisterte mit ihrer Eleganz und holte zwei Goldmedaillen für die damalige DDR. Der Amerikaner Bill Johnson wurde der erste US-Amerikaner, der Gold im olympischen Abfahrtslauf gewann. Mit 25 Medaillen war die Sowjetunion die erfolgreichste Nation, doch die meisten Goldmedaillen, nämlich neun an der Zahl, gingen an die Sportler der DDR.

Die Spiele, die als die bis dato bestorganisierten gelobt wurden, brachten Sarajevo weltweite Anerkennung und entledigten die Stadt ihres Images als Auslöser des Ersten Weltkriegs. Etwa 250.000 Tickets wurden verkauft, und mehr als zwei Milliarden Menschen verfolgten die Spiele. Die Stadt investierte rund 150 Millionen Dollar in die Organisation, eine Summe, die sich durch die weltweite Aufmerksamkeit und die positive Resonanz rechtfertigte.

Vier Jahrzehnte später sind von der einstigen Glanzzeit nur noch Spuren und Erinnerungen geblieben. Die Austragungsstätten wurden während des Bürgerkriegs in Bosnien und Herzegowina zerstört und sind bis heute nicht vollständig wiederaufgebaut. Es gab Gerüchte, dass Sarajevo eine Kandidatur für die Winterspiele 2030 in Betracht ziehe, doch Mitte 2022 wurden diese Hoffnungen zerstreut. Trotz der heutigen Tristesse bleibt die Erinnerung an das Wintermärchen von 1984 lebendig und prägt das Bild von Sarajevo bis heute.