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Unterricht

Pandemie trifft Leseleistung: Österreichs Schüler kämpfen

Schule lesen
(Foto: iStock/djedzura)

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen wirkten sich auf die Leseleistung von Volksschülern aus, wie die aktuelle PIRLS-Studie (Progress in International Reading Literacy Study) zeigt.

Obwohl die Ergebnisse in den meisten Vergleichsländern schlechter ausfielen als erwartet, blieb der Rückgang in Österreich mit 530 Punkten im Jahr 2021 gegenüber 541 Punkten im Jahr 2016 relativ moderat.

Die Studie testet Viertklässler im Lesen und wird alle fünf Jahre durchgeführt. 2021 nahmen knapp 60 Länder teil. Die Studie umfasste eine 80-minütige Erhebung, bei der die Schüler Texte lesen und Fragen beantworten mussten. Die Auswertung erfolgt anonym und beeinflusst nicht die Noten der Schüler.

Daten unvergleichbar

Die Pandemie beeinflusste auch die Durchführung der Studie, da nur 43 Länder die Tests im Frühjahr 2021 durchführten und 14 Länder sie um ein halbes Jahr verschoben. Dadurch wurden die Daten für diese Länder unvergleichbar, da die getesteten Schüler zum Testzeitpunkt ein halbes Jahr älter waren. Vergleichsdaten mit 2016 lagen nur für 32 Staaten vor.

In 21 der 32 Vergleichsländer verschlechterten sich die Schülerergebnisse, während in acht Ländern keine oder kaum Änderungen festzustellen waren. In drei Ländern traten sogar Verbesserungen auf. Laut PIRLS-Studie sind solche Schwankungen in den Leseergebnissen nicht ungewöhnlich. IEA-Geschäftsführer Dirk Hastedt betonte, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Ergebnisse zwar sichtbar seien, aber weniger ausgeprägt als von vielen erwartet.

Singapur auf Platz 1

Die Spitzenreiter im Bereich Leseleistung waren 2021 die Schüler aus Singapur (587 Punkte). Gefolgt von Hongkong, Russland, England, Finnland, Polen, Taiwan und Schweden. Österreich lag deutlich über dem internationalen Durchschnitt (509) und im EU-Schnitt (527).

Interessanterweise vergrößerte sich der Leistungsunterschied zwischen Jungen und Mädchen in Österreich, wobei Mädchen im Schnitt 14 Punkte besser abschnitten. Rund 20 Prozent der österreichischen Schüler zählten zu den schwachen Lesern, während sieben Prozent zur Spitzengruppe der besten Leser gehörten.

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Ein besorgniserregender Aspekt der Studie ist der große Unterschied in der Leistung von österreichischen Schülern in Abhängigkeit vom Bildungsstand und Beruf ihrer Eltern. Der Abstand zwischen niedrigem und hohem sozioökonomischem Status betrug international 86 Punkte, während er in Österreich mit 98 Punkten noch größer war. Hastedt wies darauf hin, dass dies ein dramatischer Unterschied sei und Anlass zur Beunruhigung bieten sollte.