Der US-Bezahldienst PayPal erweitert sein Geschäftsfeld und nimmt nun auch den stationären Einzelhandel ins Visier. Nach jahrelanger Fokussierung auf Online-Transaktionen soll die Bezahlplattform künftig auch an physischen Verkaufsstellen zum Einsatz kommen – mit Deutschland als weltweit erstem Testmarkt.
Das technische Fundament bildet eine virtuelle Mastercard auf Debit-Basis, die in der Smartphone-App der Nutzer hinterlegt wird. Diese ermöglicht kontaktlose Zahlungen im Geschäft, wobei der entsprechende Betrag direkt vom verknüpften Bankkonto abgebucht wird. Die App bietet anschließend eine konsolidierte Übersicht aller getätigten Transaktionen – sowohl aus dem Online- als auch aus dem Offline-Bereich.
Mobile Bezahllösung
Der Bezahlvorgang gestaltet sich ähnlich wie bei etablierten Diensten: Kunden halten ihr Smartphone an das Kartenlesegerät, warten auf die akustische Bestätigung und schließen damit den Kaufvorgang ab. Was bisher Nutzern von Apple Pay oder Google Pay vorbehalten war, soll durch ein App-Update nun auch PayPal-Kunden zugänglich werden. Das Unternehmen kündigt an, seine kontaktlose mobile Wallet in den nächsten Wochen einzuführen – mit Deutschland als Pioniermarkt. Wann dies in Österreich kommt, ist noch unbekannt.
Bemerkenswert ist, dass die Funktion sowohl für iPhone- als auch für Android-Nutzer verfügbar sein wird. Bei Apple-Geräten wurde dies erst durch den europäischen Digital Markets Act (DMA) möglich, der die Öffnung der bislang für Drittanbieter gesperrten NFC-Schnittstelle erzwang.
Ratenzahlung-Option
Zusätzlich plant PayPal, sein Ratenzahlungsmodell auf den stationären Handel auszuweiten. Die „Ratenzahlung to Go“ ermöglicht es Kunden, Einkäufe in drei, sechs, zwölf oder 24 monatlichen Teilbeträgen zu begleichen – allerdings unter Berechnung von Zinsen.
Wichtig dabei: Die Ratenzahlungsoption muss vor dem eigentlichen Kaufvorgang in der PayPal-App beantragt werden.
Als zusätzlichen Anreiz für die Nutzung des neuen Tap-to-Pay-Services bietet PayPal ein Prämienprogramm an. Nutzer können bei ausgewählten Händlern Cashback-Punkte sammeln, die entweder bei zukünftigen Zahlungen eingelöst oder gegen Guthaben eingetauscht werden können – eine Strategie, mit der sich PayPal im hart umkämpften Markt der mobilen Bezahllösungen positionieren will.
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