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INTEGRATION

Raab weist Kritik zurück: „Kopftuchverbot eine absolut sinnvolle Maßnahme“

(FOTO: iStockphoto, BKA/Wenzel)

In einem Interview mit dem „Kurier“ erklärte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP), dass „Mädchen das Kopftuch nie freiwillig tragen“ würden und verteidigte das Verbot als absolut sinnvolle Maßnahme.

Der Antidiskriminierungsausschuss des Europarats kritisiert das Kopftuchverbot an österreichischen Volksschulen und verlangte eine Überarbeitung. In einem Bericht des Ausschusses vom Dienstag war zu lesen, dass man „sicherstellen müsse, dass das Verbot den Neutralitätsgrundsatz respektiert, ein legitimes Ziel verfolgt und frei von jeglicher Form von Diskriminierung einer bestimmten Gruppe von Schülern ist.“

„Mädchen tragen das Kopftuch nie freiwillig“
Raab wies die Kritik zurück: „Das Kopftuch bei Kindern ist für mich kein religiöses, sondern ein ideologisches Symbol“. Zudem stigmatisiere es Mädchen bereits in sehr jungen Jahren und reduziere sie auf ihr Geschlecht, was in Österreich keinen Platz habe, so die Ministerin in einer Stellungnahme. Im Interview für den „Kurier“ betonte sie zudem, dass Mädchen das Kopftuch nie freiwillig tragen würde.


Das Ziel des Kopftuchverbotes sei es, Mädchen und junge Frauen zu stärken, damit sie sich frei entfalten können. Dem stehe das Kopftuch bei Kindern klar entgegen. „Das Kopftuchverbot in Volksschulen ist deshalb eine absolut sinnvolle Maßnahme, die den Mädchen hilft“, so Raab weiter.

Dokumentationsstelle für politischen Islam
Es dürfe keinen ideologischen Einfluss aus Ausland über integrationsfeindliche Vereine auf Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich geben, betonte die Integrationsministerin. Hier müsse man genau hinsehen und sicherstellen, dass alle Menschen die österreichischen Traditionen und Werte respektieren. Damit möchte man vor allem extremistische Tendenzen sowie die Entwicklung von Parallelgesellschaften verhindern.

Im türkis-grünen Regierungsprogramm ist zudem die Umsetzung einer Dokumentationsstelle für den politischen Islam verankert. „Ich unterscheide klar zwischen der Religion des Islam und der gefährlichen Ideologie des politischen Islam. Die geplante Dokumentationsstelle wird eine bestehende Lücke füllen und uns dabei unterstützen, ideologische Netzwerke in Vereinsstrukturen, aber auch im Internet, vor allem in sozialen Netzwerken, aufzudecken“, so die zuständige Ministerin.

Quellen & Links: