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BOSNIEN UND HERZEGOWINA

Rakija und Harmonika im Kabinett: Dodik singt in Sarajevo serbische Lieder (VIDEO)

(FOTOS: SNDS)

Milorad Dodik erfüllte das zuvor gegebene Versprechen und holte einen Akkordeonisten in das Präsidentschaftsgebäude von Bosnien und Herzegowina. Er sang patriotisch-serbische Lieder wie „Srpkinja je mene majka rodila“.

Vor einer Sitzung des Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina sang Dodik in seinem Büro mit einem Harmonika-Spieler und weiteren serbischen Politikern. Fotos und Aufzeichnungen, die seine SNSD-Partei auf Twitter veröffentlichte, zeigen, dass es auch Rakija gab. „Lieder mit einem schöneren Thema hat man in Sarajevo schon lange nicht mehr gehört. Passanten neben dem Präsidialgebäude bleiben stehen, um die Musik zu genießen“, schrieben sie unter den Aufnahmen.

Am Freitag lud Dodik auch Journalisten ein, sich der fröhlichen Stimmung im Kabinett anzuschließen. Er sang Lieder wie „Srpkinja je mene majka rodila“ („Mich gebar eine serbische Mutter“) und rief seine eigene Mutter an.

Es ist Teil einer Strategie, die Dodik und seine politischen Verbündeten seit Ende Juli verfolgen: Serbische Beamte sollen die Arbeit und Entscheidungsfindung der Behörden des Landes blockieren, bis das Gesetz, das die Leugnung von Kriegsverbrechen verbietet, zurückgenommen wird.

Scharfe Kritik
Mirko Šarović von der Serbischen Demokratischen Partei (SDS) sagte, er schäme sich für Dodik und die Art und Weise, wie das serbische Volk von Bosnien und Herzegowina von ihm vertreten wird. „Anstatt zu arbeiten und sich um die Menschen der Republika Srpska zu kümmern, hetzt und provoziert Dodik beharrlich zum Krieg (…) Anstatt nach einem Weg zu suchen, um den Fortschritt von RS, die Perspektive für unsere Kinder, das Überleben und die Entwicklung sicherzustellen, besteht er auf Konflikten. Es ist offensichtlich, dass der ständige Konflikt seine einzige Politik ist.“ „Während Menschen sterben, stößt Dodik mit Alkohol an und singt“, schlussfolgerte er empört. Branislav Borenović, Präsident der Partei des Demokratischen Fortschritts, bezeichnete das Geschehen im Kabinett von Milorad Dodik als „heuchlerisch und dumm“.