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KOLUMNE

Rauchverbot: „Die Regierung darf Gastronomen nicht vor vollendete Tatsachen stellen!“

dobcak
FOTO: KOSMO

Peter Dobcak, Obmann der Gastronomie in der Wiener Wirtschaftskammer wird sich von nun an regelmäßig für KOSMO in seiner Kolumne zu verschiedenen Themen der Gastronomie äußern. Diesmal geht es um die Probleme, die auf Gastronomen wegen des beschlossenen allgemeinen Rauchverbots zukommen.

Was die Zeit nach dem ersten November angeht, so halte ich es für sehr wichtig, zu berücksichtigen, dass die Stadt und Regierung nach der Einführung des generellen Rauchverbots die Gastronomen nicht im Stich lässt. Schließlich scheint es so, als würde die gesamte Verantwortung für den Lärm draußen vor den Türen der Lokale auf ihnen lasten. Das gleiche gilt für den Schmutz, der von nun an vermehrt auf den Straßen herumliegen wird.

Es kann nicht sein, dass wir Gastronomen in den Lokalen alles vorbereitet haben und der Gesetzgeber nun aber wünscht, dass alle vor der Tür stehen. Dafür muss man die Rahmenbedingungen erleichtern oder den Rauchern die Möglichkeit einräumen, sich das ganze Jahr über irgendwohin setzen zu können.

Wir haben jetzt die Möglichkeit der Winter-Schanigärten aber diese 12 m2 reichen erstens nicht aus und sie dürfen zweitens nur auf Gehsteigen und nicht auf den Straßen platziert werden. Wegräumen muss man sie außerdem bereits um 23 Uhr.

Die meisten Betriebe haben aber bekanntlich länger als 23 Uhr offen und somit keinen Platz, um alles aufzustellen. Außerdem sind die Mitarbeiter da, um Essen und Getränke zu servieren und nicht um täglich Möbel hin und her zu transportieren.

Die Forderung unsererseits ist somit ganz klar – nämlich, dass auch auf den Parkspuren 12 Monaten lang Schanigärten stehen dürfen, aber mit einer Betriebspflicht. Es kann nicht sein, dass die Schanigärten dort stehen und über Wochen wegen des schlechten Wetters ungenutzt bleiben. Daher soll zumindest ermöglicht werden, die Möbel mit Folien zu bedecken.

Außerdem muss es auch so sein, dass die Gastronomen für den Lärm vor der Türe nicht verantwortlich sind. Was können wir denn dafür, wenn die Leute draußen zu laut sind. Dasselbe gilt für die Aschenbecher. In einer Zeit, die so klimasensibel ist, wie die heutige, kann es nicht sein, dass man die Zigarettenstümmel auf die Straße wirft. Nur weil der Wirt dann einen Aschenbecher vor der Türe aufstellt, darf er nicht automatisch für die Lärmbelästigung verantwortlich gemacht werden.

Die meisten Betreibe sind bis oder nach Mitternacht geöffnet, also wäre es naheliegend, wenn auch die Schanigärten zumindest in der Sommerzeit bis Mitternacht offen hätten.

Generell muss man gegenseitig mehr Vertrauen schaffen und von der Strafmentalität wegkommen.