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REISEFREIHEIT

Reisen erst nach Corona-Impfstoff wieder möglich?

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Derzeit steht die Welt still, viele Grenzen sind dicht und ganze Regionen einiger Länder abgeschottet. Für Diskussion in der Politik und aber der Gesellschaft sorgte Bundes Kanzler Kurz‘ Aussage, dass das Reisen erst nach dem Erfinden eines Impfstoffes wieder möglich sein wird.

„Die uneingeschränkte Reisefreiheit, wie wir sie gekannt haben, wird es nicht geben, solange es keinen Impfstoff gibt“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Interview für die Bundesländerzeitungen am Sonntag. Nun stellen sich viele die Frage, ob sie auch nach der Coronakrise nicht mehr ins Ausland fahren dürfen. Vor allem angesichts der Tatsache, dass das Warten auf einen Impfstoff wohl noch mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen werden wird.

Die Oppositionsparteien sehen darin eine Gefährdung der Reisefreiheit. Kurz betonte seinen Standpunkt zu dieser Causa klar. „Ich kann mir nicht vorstelle, dass wir in Österreich diese Krankheit besiegen und sie dann fahrlässig aus anderen Ländern wieder importieren.“

Länder weiterhin Risikogebiete
Ähnliche Worte zu diesem Thema kamen am Sonntag aus dem Außenministerium. „Selbst wenn wir dem Coronavirus in Österreich Herr geworden sind, werden wir nicht unmittelbar zu uneingeschränkter Reisefreiheit zurückkehren können“, betonte Außenminister Alexander Schallenberg. Seiner Meinung nach ist davon auszugehen, dass „einige Länder noch länger brauchen werden, um das Virus unter Kontrolle zu bekommen und daher weiterhin als Risikogebiete gelten werden.“

Davor gelte es sich zu schützen, weshalb man im Außenministerium die Reisewarnungen auch in Zukunft je nach Gefahrenlage anpassen werde, erklärte Schallenberg weiter. Auch wenn Kurz im Interview betonte, dass offene Grenzen innerhalb Europas ein langfristiges Ziel seien, so warnte er jedoch auch davor, die Öffnung mit „in dieser Ausnahmesituation voreilig falschen Schritten“ durchzuführen.

Opposition: Reisefreiheit in Gefahr
Kritik hagelte es aus den Reihen der FPÖ und Neos, die darin eine Gefährdung für die Reisefreiheit der Österreicher sehen. Für Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker ist eine totale Abschottung bis 2021, „aus persönlichen, wirtschaftlichen und politischen Gründen“, absolut unvorstellbar, da man mindestens noch ein Jahr auf einen Impfstoff warten werden müsse.

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl ging sogar einen Schritt weiter und bezeichnete Kurz‘ Aussagen als „DDR-Geisteshaltung, die man in Europa längst überwunden glaubte“.