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Kosmetik

Retinol-Hype: Gefährliche Schönheitsrisiken enthüllt

Retinol Öl
(Foto: iStockphoto)

Retinol erlebt einen Hype, getrieben von Beauty-Influencern. Doch die steigende Nutzung birgt gesundheitliche Risiken, besonders für Schwangere.

Retinol, ein Abkömmling von Vitamin A, erlebt derzeit einen Popularitätsschub, vor allem dank der Empfehlungen zahlreicher Beauty-Influencer auf sozialen Netzwerken wie Instagram und TikTok. Diese gesteigerte Aufmerksamkeit hat zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach Retinol-Produkten geführt, besonders unter jungen Frauen. Vielen Nutzern ist jedoch nicht bewusst, dass Retinol eine Form von Vitamin A darstellt, das essenziell für die Zellentwicklung ist. Besonders während der Schwangerschaft spielt Vitamin A eine entscheidende Rolle, da es die fetale Entwicklung unterstützt und über die Muttermilch an das Neugeborene weitergegeben wird.

⇢ Warnung: Diese Kosmetikprodukte sollten Schwangere nicht verwenden!

Risiken durch Überdosierung

Doch die übermäßige Aufnahme von Vitamin A kann Risiken bergen, insbesondere das erhöhte Risiko von Fehlbildungen. In der Regel erhält der menschliche Körper die benötigte Menge an Vitamin A durch eine ausgewogene Ernährung. Eine zusätzliche Aufnahme über Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika kann problematisch werden, insbesondere für schwangere und stillende Frauen. Eine chronische Überdosierung kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen wie Gelbsucht oder Gelenkschmerzen führen.

Vitamin A kommt in verschiedenen Lebensmitteln vor, darunter Leber, Eier, Milchprodukte, bestimmte Fischarten sowie als Provitamin Beta-Carotin in Karotten, Spinat, roter Paprika und Mangos. In der Kosmetikbranche wird Retinol häufig für seine Anti-Aging-Eigenschaften und die Fähigkeit, das Hautbild zu verbessern, geschätzt. Es fördert das Wachstum der Hautzellen und kann sich positiv auf unreine, geschädigte oder trockene Haut auswirken.

Allerdings kann die zusätzliche Aufnahme von Vitamin A über Kosmetikprodukte gesundheitliche Folgen haben. Eine langfristig überhöhte Zufuhr kann zu chronischen Schäden wie Gelbsucht, einer vergrößerten Leber, Haarausfall sowie Gelenk- und Muskelschmerzen führen. Zudem kann Retinol in Pflegeprodukten Hautreizungen hervorrufen und die Haut gegenüber UV-Strahlung empfindlicher machen. Aus diesem Grund wird empfohlen, Retinol-Produkte abends zu verwenden und tagsüber Sonnenschutzmittel zu nutzen.

Neue EU-Regelungen

Als Reaktion auf diesen potenziell gefährlichen Beauty-Trend hat die Europäische Union für das Jahr 2025 neue gesetzliche Regelungen beschlossen. Diese reduzieren die zulässigen Mengen von Retinol in Kosmetika erheblich und schreiben eine klare Kennzeichnungspflicht vor, wenn ein Produkt Retinol enthält. Birgit Schiller, Expertin für Schadstoffe und Chemie beim VKI, betont die Dringlichkeit dieser neuen EU-Gesetzgebung, insbesondere angesichts der schwerwiegenden Folgen, die eine übermäßige Retinol-Aufnahme für schwangere und stillende Frauen haben kann.